Tony Cliff

 

Lenin 1

 

8. „Eröffnet die Tore der Partei“

 

Lenin verläßt sich auf dem Komiteemitglied

Die Personifizierung von Lenins Vorstellung des Parteimitglieds, wie beschrieben in Was tun? oder in seinen Argumenten während des 2. Kongresses und danach, war das bolschewistische Komiteemitglied. Er war der Berufsrevolutionär par excellence, der das Leben eines gejagten Agitators und Organisators führte. Während er frei war, verbrachte er seine ganze Zeit dabei, Streiks, Straßendemonstrationen, geheime Treffen und Konferenzen zu organisieren. Dann kam Gefängnis und Exil, gefolgt von Entkommen und eine neue Runde von Aktivität, die wieder von Verhaftung und Deportation unterbrochen wurde.

Eigentlich waren die Menschewiki keineswegs weniger abhängig von der Arbeit der Berufsrevolutionären als die Bolschewiki, wie von den Zahlen in der Tabelle unten gezeigt. In der menschewistischen Vorstellung der Partei hatte jedoch der Berufsrevolutionär keine besondere rolle zu spielen. Theoretisch waren sie auf dem gleichen Niveau wie alle anderen Sozialisten – einschließlich Streikenden und sozialistischen Intellektuellen. aber für Lenin hatten sie eine sehr wichtige Funktion durchzuführen. anders als Martow betrachtete Lenin seine eigene Aufgabe nicht bloß als einen politischen Führer der Partei, sondern auch als Chef von einer Hierarchie von Berufsrevolutionären.

Für Lenin war es selbstverständlich, daß jedes Mal, wo er die anderen bolschewistischen Führer für unzureichend befand, er versuchte, direkten Kontakt mit Mitgliedern der niederen Komitees der Partei zu knüpfen; sie waren entschlossenen und schwankten weniger, und er ermutigte sie und beförderte sie zu höheren Positionen in der Fraktion. Er hielt das Komiteemitglied in sehr hohem Ansehen. Er pries Männer und Frauen der Aktion und der Entschlossenheit wie I.W. Babuschkin, Inessa Armand, G.K. Ordschonikdze, S.S. Spandarian, M.P. Tomski, J.W. Stalin, A.I. Rykow, L.B. Krassin, F.I. Goloschekin, W.K. Tatatura, L.P. Serebrjakow u.v.a.m.

Er betrachtete den zentralisierten Parteiapparat nicht als Fetisch oder Ziel an sich, sondern als Mittel zur Steigerung der Aktivität, des Bewußtseins und der Organisation der fortgeschrittensten Teile der Arbeiterklasse. Im Gegensatz dazu zeigten die Komiteemitglieder deutliche konservative und elitäre Merkmale, wie man aus einem Appell sehen kann, den Stalin am Vorabend der 1905er Revolution schrieb und mit dem Folgenden seinen Höhepunkt erreichte: „Strecken wir unsere Händen aneinander zu und sammeln wir uns um die Komitees der Partei. Wir müssen nicht für einen Augenblick vergessen, nur die Parteikomitees können uns ehrenhaft führen, nur sie werden unseren Weg zum ‚gelobten Land‘ beleuchten, das wir die sozialistische Welt nennen“! [1]

Man soll das mit den Worten Lenins vergleichen, die fast am selben Tag im weit entfernten Genf geschrieben wurden. „Schafft Platz für die Wut und den Haß, die sich durch die Jahrhunderte der Ausbeutung, des Leidens und des Kummers hinweg in euren Herzen aufgehäuft haben!“ Trotzki zitiert diese Worte und bemerkt dann: ... Der ganze Lenin liegt in dieser Phrase. Er haßt und rebelliert zusammen mit den Massen, fühlt ihre Rebellion in seinen Knochen und bittet den Aufständischen nicht, daß sie nur mit dem Erlaubnis der ‚Komitees‘ handeln.“ [2]

Die Komiteemitglieder waren in vielerlei Weisen Menschen von tadellosem Charakter. Sie widmeten ihr Leben der revolutionären Bewegung und stellten sich völlig der Partei zur Verfügung. Sie hatten kein Leben außerhalb der Bewegung. Weil sie große Opfer machten, hatten sie eine starke moralische Autorität. Sie waren immer in der Lage, Opfer von den Arbeitern an der Basis zu verlangen, weil sie selber so eine beispielhaft waren. Sie erwarben große Selbstsicherheit dadurch, daß sie wiederholt sofortige Entscheidungen vor Ort unter Feuer treffen mußten. Sie waren im großen und ganzen kompetent, scharfsinnig, energisch und willensstark; als vollständig Geächteten hätten sie sonst nicht überleben können.

Die Komiteemitglieder setzten ihre feste Aktivität Monate und Jahre lang fort. Man muß nur die Liste der Delegierten z.B. beim fünften Kongreß in London (1907) anschauen, um eine Galerie von Menschen zu sehen, die den Rückgrat des Bolschewismus bildeten, die die Tradition, die Kontinuität der Partei fortführten.

Während der Periode der Reaktion, 1906-10, waren es nicht die Komiteemitglieder, die die Partei in großen Mengen verließen; meistens blieben sie treu. Im Kampf fand ein Prozeß der Auswahl von Kadern statt und die Ausgewählten waren im großen und ganzen Komiteemitglieder. Leider liefern aber Selbstaufopferung und besondere Fähigkeiten keine Garantie gegen den Konservatismus des Parteiapparats. Herbert Spencer, der bekannte Naturforscher, bemerkte weise, daß jeder Organismus im unmittelbaren Verhältnis zu seiner Vervollkommnung sei. Lenin, der wußte, wie man Komiteemitglieder rekrutiert, ausbildet und ihre Treue behalten sollte, mußte sich ihrem Konservatismus während der 1905er Revolution entgegenstellen.

Während in den Jahren vor der 1905er Revolution und während der Jahre der Reaktion danach die Komiteemitglieder ein viel höheres Niveau der Aktivität und des Bewußtseins hatten als auch der fortgeschrittenste Teil des Proletariats, hinkten sie zur Zeit der Revolution selbst beträchtlich hinterher.

Um während der schwierigen Jahre der Illegalität und des Leidens überleben zu können, mußten sie eine Disziplin entwickeln, die jetzt zum Hindernis wurde. Krupskaja faßte die Merkmale des Komiteemitglieds sehr passend folgendermaßen zusammen:

Die Komiteemitglieder waren gewöhnlich recht selbstbewußte Leute. Sie sahen eben den großen Einfluß, den die Arbeit der Komitees auf die Massen ausübte. Innerparteiliche Demokratie erkannten sie in der Regel nicht an. „Die Demokratie führt nur zu dauernden Reinfällen, und mit der Bewegung sind wir auch so verbunden“, lautete ihre Ansicht. Auf das „Ausland“ sahen sie stets etwas verächtlich herab. „Die sticht der Hafer, darum machen sie nur Stänkereien! Man müßte sie mal in russischen Bedingungen versetzen!“ Das Übergewicht des Auslandes war ihnen sehr unerwünscht. Zugleich wollten sie aber auch keine Neuerungen. Sich den rasch wechselnden Bedingungen anpassen, das wollte und verstand das Komiteemitglied nicht.

In der Periode von 1904–05 hatte auf den Schultern der Komiteemitglieder eine ungeheure Arbeit gelastet, aber die Bedingungen der wachsenden legalen Möglichkeiten und des offenen Kampfes konnten sich viele von ihnen nur mit sehr großer Mühe anpassen.

Auf dem III. Parteitag waren keine Arbeiter, jedenfalls keine irgendwie in Erscheinung tretenden Arbeiter anwesend ... Statt dessen gab es auf dem Parteitag viele Komiteemitglieder. [3]

 

 

Die Eröffnung der Partei

In den neuen Zeiten des revolutionären Frühlings 1905 sang Lenin ein anderes Lied und er versuchte verzweifelt die Komiteemitglieder von ihren alten Gewohnheiten, ihrem Formalismus, ihrer Vorsicht und Ängsten zu befreien und ermahnte sie zur Kühnheit und zur Initiative.

Organisieren, organisieren, organisieren, die Tore der Partei für neue Kräfte eröffnen – das war die Botschaft, die er ungeduldig und aufdringlich wiederholte. In einem Brief vom 11. Februar 1905 an A.A. Bogdanow und S.I Gussew schrieb er:

Wahrhaftig, ich habe oft den Eindruck, daß neun Zehntel der Bolschewiki regelrechte Formalisten sind ... Wir brauchen junge Kräfte. Ich würde empfehlen, jeden einfach an die Wand zu stellen, der zu behaupten wagt, es gäbe keine Menschen. In Rußland gibt es unzählig viele Menschen, man muß nur werben, breiter und kühner, kühner und breiter, noch breiter und noch kühner der Jugend werben, ohne sie zu fürchten. Jetzt ist Krieg. Die Jugend wird den Ausgang des ganzen Kampfes entscheiden, sowohl die Studentenjugend als auch – noch viel mehr – die Arbeiterjugend. Macht Schluß mit all den alten Gewohnheiten der Schwerfälligkeit, der Ritelanbetung usw. Gründet Hunderte Zirkel aus jugendlichen Wperjod-Anhängern und spornt sie an, mit aller Kraft zu arbeiten. Erweitert das Komitee auf das Dreifache durch die Aufnahme von Jugendlichen, schafft fünf oder auch zehn Unterkomitees, „kooptiert“ jeden ehrlichen und energischen Menschen. Gebt jedem Unterkomitee das Recht, ohne viel Umstände Flugblätter zu schreiben und herauszugeben (kein Unglück, wenn es Fehler macht: wir werden es im Wperjod „behutsam“ korrigieren). Es gilt, mit ungeheurer Schnelligkeit alle Menschen, die revolutionäre Initiative haben, zusammenzufassen und einzusetzen. Habt keine Angst davor, daß sie nicht geschult sind, macht euch keine Sorgen wegen ihrer Unerfahrenheit und Unreife ...

Aber unbedingt, organisieren, organisieren und noch einmal organisieren, Hunderte von Zirkeln, und dabei mit den üblichen (hierarchischen) Torheiten der Komitees radikal Schluß machen. Es ist Krieg. Entweder überall neue, junge, frische, energische Kampforganisationen für die revolutionäre sozialdemokratische Arbeit aller Arten, aller Formen und unter allen Schichten – oder ihr werdet untergehen mit dem Ruhm, „Komitee“leute in Amt und Würden gewesen zu sein. [4]

Am 25. März schrieb er ans Odessaer Komitee der Partei: „Nehmt Ihr Arbeiter in das Komitee auf? Das ist notwendig, unbedingt notwendig! Warum bringt Ihr uns nicht direkt mit Arbeitern in Verbindung? Kein einziger Arbeiter schreibt an den Wperjod. Das ist ein Skandal. Wir brauchen ganz unbedingt Dutzende von Arbeiterkorrespondenten.“ [5]

Kurz danach, in einer Broschüre mit dem Titel Neue Zeiten und neue Kräfte, forderte er noch heftiger, daß die Partei sich eröffnen sollte. Aber sein Appell begegnete hartnäckigen Widerstand von den konservativen Komitee-Männern.

Beim dritten Parteitag im Frühjahr 1905 schlugen Lenin und Bogdanow einen Beschluß vor, der darauf drängte, daß die Partei ihre Tore ihre Tore den Arbeiter breit eröffnen sollte, die nach vorne gebracht werden sollten, um eine führende Rolle in der Partei zu übernehmen, um

... mit allen Kräften die Verbindung der Partei mit der Masse der Arbeiterklasse zu festigen, immer breitere Schichten von Proletariern und Halbproletariern zu vollem sozialdemokratischem Bewußtsein emporzuheben, ihre revolutionäre sozialdemokratische Selbsttätigkeit zu entwickeln und dafür zu sorgen, daß die Arbeitermasse eine möglichst große Zahl von Arbeitern hervorbringt, die fähig sind, die Bewegung und die Organisationen der Partei zu leiten, sowohl als Mitglieder der lokalen Zentralstellen als auch der Zentralleitung der gesamten Partei; möglichst viele unserer Partei angehörende Arbeiterorganisationen zu schaffen; danach zu streben, daß die Arbeiterorganisationen, die der Partei nicht beitreten wollen oder keine Möglichkeit dazu haben, sich wenigstens an die Partei anschließen. [6]

Die Debatte beim Kongreß wurde sehr heftig. Der nächste Redner, Gradow (Kamenew) sagte: „Ich muß meinen starken Widerstand gegen ... diesen Beschluß ausdrücken. Als eine Frage der Verhältnisses der Arbeiter und der Intelligenz in Parteiorganisationen existiert diese Frage nicht. (Lenin: Doch!) Nie, sie existiert nicht: sie existiert als demagogische Frage, nichts mehr.“ [7]

Die Aufnahme von Arbeitern in den örtlichen Komitees wurde mit besonderer Hitze debattiert. Filippow sagte, daß es nur einen Arbeiter im Petersburger Komitee gebe, obwohl die Arbeit in Petersburg seit 15 Jahren durchgeführt werde. (Lenin: Unverschämt!) [8] Leskow sagte, daß es im Komitee des Nordens noch schlimmer sei:

Zu einem Zeitpunkt waren drei aus den sieben Mitgliedern unseres Komitees des Nordens Arbeiter; jetzt ist kein einziges der acht Mitglieder ein Arbeiter. Sehr bald wird diese Frage noch komplizierter werden. Die Arbeiterbewegung wächst unwiderstehlich, ganz getrennt vom Einfluß der Partei, und die neu entstandenen Massen müssen organisiert werden. Dies schwächt den ideologischen Einfluß der Sozialdemokratie. [9]

Osipow berichtete: „Vor kurzem machte ich eine Reise um die Komitees des Kaukasus ... Zu jenem Zeitpunkt gab es einen Arbeiter im Bakuer Komitee, einer im Batumer Komitee und keiner im Kutaiser Komitee. Nur das Tifliser Komitee hatte mehrere ... Könnte es sein, das unsere Genossen im Kaukasus intelligenti als Komitteemänner vor Arbeitern als Komiteemänner bevorzugen?“ [10]

Orlowski bemerkte: „Eine Arbeiterpartei, worin die Führung das erbliche Eigentum der Intelligenz ist, ist dazu verurteilt, saft- und kraftlos zu sein.“ [11] A. Belski (Krassikow) erklärte: „In unseren Komitees, und ich habe viel von ihnen während meiner Arbeit gesehen, gibt es irgendeine Art Wobei gegenüber Arbeiter.“ [12] Lenin intervenierte und die Sitzung wurde noch lauter.

Die Aufgabe der künftigen Zentralleitung wird es sein, eine beträchtliche Zahl unserer Komitees zu reorganisieren. Die Trägheit der Komiteeleute muß überwunden werden. (Beifall und Zischen.) Ich höre, daß Genosse Sergejew zischt, während die Nicht-Komiteeleute Beifall klatschen. Ich denke, die Sache muß weiter gefaßt werden. Arbeiter in die Komitees aufzunehmen ist nicht nur eine pädagogische, sondern auch eine politische Aufgabe. Die Arbeiter haben Klasseninstinkt, und bei einiger politischer Übung werden sie ziemlich schnell standhafte Sozialdemokraten. Ich wäre sehr dafür, daß in unseren Komitees auf je 2 Intellektuelle 8 Arbeiter kämen. [13]

Michailow, der unmittelbar nach Lenin redete, goß Öl auf die Flammen:

Wir müssen sicher machen, daß unsere Komitees sofort auf 15 bis zwanzig Mitglieder ausgedehnt werden, mit einem gewählten Gremium. Das Hauptkontingent eines Komitees muß aus Arbeitern bestehen. Man sagt, daß wir keine Arbeiter haben, die fähig sind, in einem Komitee zu sitzen. Das stimmt nicht. Das Kriterium für den Zutritt von Arbeitern ... sollte anders sein als das, das für intelligenti gilt. Es gibt Gerede über vergütete Sozialdemokraten, aber ... Studenten im ersten und zweiten Jahr, die mit sozialdemokratischen Ideen aus dem Erfurter Programm und einigen Ausgaben von Iskra vertraut sind, werden schon als vergütete Sozialdemokraten betrachtet. Daher sind in der Praxis die Bedingungen für intelligenti sehr niedrig, und für Arbeiter sind sie äußerst hoch. (Lenin: Stimmt sehr! Die Mehrheit der Delegierten: Stimmt nicht!) das einzige gültige Kriterium für den Zutritt von Arbeitern zu einem Komitee muß der Ausmaß ihres Einflusses unter den Massen sein. (Zischen, Rufe) Alle Arbeiter, die Führer sind und in unseren Kreisen gewesen sind, muß Mitglieder unserer Komitees sein (Stimmt!) Ich glaube, dies ist die einzige weise, die ärgerliche Frage zwischen den Arbeitern und den intelligenti zu lösen und den Boden unter der Demagogie auszuschneiden. [14]

Später kehrte Lenin zum Thema zurück:

Ich konnte nicht ruhig dasitzen, als gesagt wurde, es gebe keine Arbeiter, die als Komiteemitglieder geeignet wären. Die Frage wird in die Länge gezogen; offenbar gibt es eine Krankheit in der Partei. Arbeiter müssen in die Komitees aufgenommen werden. Sonderbar: An Publizisten sind auf dem Parteitag ganze drei anwesend, die übrigen sind Komiteeleute, es zeigt sich aber, daß die Publizisten für die Aufnahme von Arbeitern sind, während die Komiteeleute aus irgendeinem Grund ereifern. [15]

Die „Amtspersonen und Siegelbewahrer“ müßte man ausräuchern:

Wenn dieser Paragraph die Komitees bedroht, die aus Intellektuellen bestehen, bin ich dafür. die intellektuellen müssen immer mit eiserner Faust angepackt werden. Sie sind immer die Anstifter aller möglichen Stänkereien ...

Auf eine kleine Intellektuellenperipherie kann man sich nicht verlassen, aber auf Hunderte organisierter Arbeiter kann und soll man es. [16]

Die Mehrheit der Delegierten beim Kongreß waren Komiteemitglieder, die gegen jede Maßnahme waren, die dazu neigte, ihre Autorität über die Basis zu schwächen. Sie stützten sich auf Zitaten aus Was tun? und forderten „äußerste Vorsicht“ beim Zutritt von Arbeitern in die Komitees und verurteilten das „Spielen mit der Demokratie“. Lenins Beschluß wurde mit 12 Stimmen gegen 9½ abgelehnt. Es war nicht das letzte Mal, das er sich in einer Minderheit unter der bolschewistischen Führung fand und das er sich bei einem bolschewistischen Kongreß ausgebuht wurde. [1*]

Der bedauernswerte Lenin mußte seine Anhänger davon überzeugen, sich gegen die in Was tun? vorgeschlagene Linie durchzusetzen. Er dementierte, daß auf dem zweiten Kongreß er daran gedacht habe,

speziell meine eigenen Formulierungen, die ich in Was tun? gegeben hatte, für etwas „Programmatisches“, besondere Prinzipien Darstellendes auszugeben. Im Gegenteil, ich wandte den später so oft zitierten Vergleich mit dem überspannten Bogen an. In Was tun? wird der von den Ökonomisten überspannte Bogen wieder ausgerichtet, sagte ich ..., und gerade weil wir die Verkrümmungen energisch wieder ausrichten, wird unser „Bogen“ immer der straffeste sein.

Der Sinn dieser Worte ist klar: Was tun? korrigiert polemisch den Ökonomismus, und es ist falsch, den Inhalt der Broschüre außerhalb dieser Aufgabe zu betrachten. [18]

Über die Vorstellung, daß das sozialistische Bewußtsein nur von „außen“ hineingetragen werden könnte und daß die Arbeiterklasse spontan nur trade-unionistisches Bewußtsein erreichen könnte, formulierte Lenin seine Schlußfolgerung in einer Weise die ganz das Gegenteil der in Was tun? war. In einem Artikel mit dem Titel „Über die Reorganisation der Partei“, die im November 1905 geschrieben wurde, sagt er unverblümt: „Die Arbeiterklasse ist instinktiv und spontan sozialdemokratisch ...“ [19]

Einige Jahre später geht Lenin in einem Artikel zur Erinnerung an der 1905er Revolution noch weiter und drückt die Ansicht aus, daß der Kapitalismus selbst der Arbeiterklasse ein sozialistisches Bewußtsein einpflanze.

Die Bedingungen selbst, unter denen die Arbeiter leben, machen sie fähig zum Kampf und treiben sie zum Kampf. Das Kapital konzentriert die Arbeiter in großen Massen in großen Städten, schließt sie zusammen und lehrt sie, gemeinsam zu handeln. Auf Schritt und Tritt stoßen die Arbeiter unmittelbar auf ihren Hauptfeind – die Klasse der Kapitalisten. Im Kampf gegen diesen Feind wird der Arbeiter Sozialist, gelangt er zu der Erkenntnis, daß es notwendig ist, die gesamte Gesellschaft ganz und gar umzugestalten, jegliches Elend und jegliche Unterdrückung ganz und gar zu beseitigen. [20]

Das bedeutet nicht, daß Lenin in Was tun? falsch gewesen war. In 1900-03 war seine Betonung auf die Notwendigkeit einer Organisation von Berufsrevolutionären absolut gerechtfertigt. 1908 schrieb er:

Gegenwärtig davon zu sprechen, daß die Iskra (in den Jahren 1901 und 1902!) den Gedanken der Organisation von Berufsrevolutionären übertrieben habe, ist dasselbe, als hätte jemand nach dem Russisch-Japanischen Krieg den Japanern vorwerfen wollen, sie hätten die militärischen Kräfte Rußlands übertrieben eingeschätzt und sich vor dem Krieg übertriebene Sorge um den Kampf gegen diese Kräfte gemacht. Die Japaner mußten alle Kräfte gegen ein mögliches Maximum der russischen Kräfte anspannen, um den Sieg zu erringen. Leider urteilen viele nur von außen her über unsere Partei, ohne die Sache zu kennen, ohne zu sehen, daß heute die Idee der Organisation von Berufsrevolutionären bereits einen vollen Sieg errungen hat.. Dieser Sieg aber wäre unmöglich gewesen, wenn man diese Idee seinerzeit nicht in den Vordergrund gerückt hätte. wenn man sie nicht in „übertriebener“ Weise den Leuten gepredigt hätte, die ihrer Verwirklichung hemmend im Wege standen. [21]

Es war keine charakteristisches Merkmal von Lenin, einen Kampf aufzugeben, und einige Monate nach dem dritten Kongreß im November 1905 kehrte er zur Frage mit zugenommener Heftigkeit zurück: Die Tore der Partei sollten eröffnet werden trotz den konservativen Komiteemitgliedern: „ruft alle sozialdemokratischen Arbeiter zu euch, reiht sie zu Hunderten und Tausenden in die Parteiorganisationen ein.“ [22]

Die Komiteemitglieder hatten Angst davor, die Partei „abzuschwächen“. Lenin begegnete diesen Widerstand gegen die Rekrutierung von Arbeitern wie folgt:

Eine Gefahr könnte man darin sehen, daß mit einemmal Massen von Nichtsozialdemokraten in die Partei strömen. Dann würde die Partei in der Masse aufgehen, sie würde aufhören, der bewußte Vortrupp der Klasse zu sein, sie würde in den Nachtrab geraten. Das wäre unbedingt eine beklagenswerte Periode. Und diese Gefahr könnte zweifelsohne höchst ernste Bedeutung erlangen, wenn bei uns Neigung zur Demagogie vorhanden wäre, wenn die Grundlagen des Parteilebens (Programm, taktische Regeln, organisatorische Erfahrung) völlig fehlten oder schwach und brüchig wären. Aber der springende Punkt ist eben, daß dieses „Wenn“ gar nicht vorhanden ist ... Wir haben unser feststehendes Programm, das von allen Sozialdemokraten offiziell anerkannt ist und keinerlei Kritik seiner wesentlichen Grundsätze hervorgerufen hat (die Kritik einzelner Punkte und Formulierungen ist durchaus berechtigt und notwendig in jeder lebendigen Partei). Wir haben taktische Resolutionen, die auf dem II. und III. Parteitag sowie in langjähriger Arbeit der sozialdemokratischen Presse konsequent und systematisch erarbeitet worden sind. Wir haben auch gewisse organisatorische Erfahrungen und eine wirkliche Organisation, die eine erziehende Rolle gespielt und zweifellos Früchte getragen hat ... [23]

Die Tore der Partei sollten auch für religiöse Arbeiter ganz offen sein, wenn sie Gegner der Unternehmer und der Regierung seien.

Inkonsequent sind auch natürlich die Arbeiter, die Christen bleiben, die an Gott glauben, und die Intellektuellen, die Anhänger der (dreimal vermaledeiten!) Mystik sind – aber wir werden sie keineswegs aus dem Sowjet, ja nicht einmal aus der Partei verjagen, denn wir sind fest davon überzeugt, daß der wirkliche Kampf, die Arbeit in Reih und Glied alle lebensfähigen Elemente von der Wahrheit des Marxismus und alles Lebensunfähige beiseite werfen wird. An unserer eigenen Kraft aber, an der überragenden Stärke der Marxisten innerhalb der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Rußlands zweifeln wir nicht einen Augenblick. [24]

Nichtarbeiter sollte man auch dazu ermuntern, der Partei beizutreten.

Das Stadt- und Industrieproletariat wird unvermeidlich den Hauptkern unserer Sozialdemokratischen Arbeiterpartei bilden, doch müssen wir, wie auch unser Programm besagt, alle Werktätigen und Ausgebeuteten ohne Ausnahme heranziehen, aufklären und organisieren: Kustare wie Paupers, Bettler wie Dienstboten, Landstreicher wie Prostituierte – selbstverständlich unter der notwendigen und obligatorischen Bedingung, daß sie sich der Sozialdemokratie anschließen, nicht aber die Sozialdemokratie ihnen anschließt; daß sie sich auf den Standpunkt des Proletariats stellen, nicht aber das Proletariat sich auf ihren Standpunkt stellt. [25]

In typischem Stil wiederholte Lenin die unmittelbaren Aufgaben, die er vor der Bewegung betrachtete. Während dieser Periode forderte er ständig, daß die Partei sich zur Masse der Arbeiter eröffnen sollte: „Ich habe auf dem III. Parteitag den Wunsch ausgesprochen, daß in den Parteikomitees auf etwa acht Arbeiter zwei Intellektuelle kommen sollen. [26] Wie veraltet ist dieser Wunsch! Jetzt wäre zu wünschen, daß in den neuen Parteiorganisationen auf ein Mitglied der sozialdemokratischen Intelligenz einige hundert sozialdemokratische Arbeiter kommen.“ [27]

Ein Jahr später im Dezember 1906 wiederholte er:

Es ist jetzt erforderlich, die Partei durch proletarische Elemente zu erweitern. Es ist anormal, daß wir in Petersburg nur 6.000 Parteimitglieder haben (es gibt im Gouvernement St. Petersburg 81.000 Arbeiter in betrieben mit 500 und mehr Arbeitern; insgesamt 150.000 Arbeiter), daß wir im zentralen Industriegebiet nur 20.000 Parteimitglieder haben (377.000 Arbeiter in Betrieben mit 500 oder mehr Arbeitern; insgesamt 562.000 Arbeiter). Man muß es verstehen, in solchen Zentren fünf- und zehnmal mehr Arbeiter in die Partei einzureihen.[2*]

Lenin fand, daß er nur langsam herankam unter den Menschen, die er selbst organisiert und geschult hatte. Die organisatorische Loyalität der Komiteemänner, die Lenin kultiviert und hoch bewertet hatte, wandelte sich zu organisatorischem Fetischismus und wurde zum ernsthaften Hindernis für den Bolschewismus.

 

 

Aber nichtsdestoweniger bewegt es sich ...

Den entschlossenen Widerstand der Komiteemitglieder ungeachtet wuchs die Bolschewistische Partei rasch im Schlepptau der Revolution und ihre gesellschaftliche Zusammensetzung änderte sich radikal.

Auf der Basis von Berichten, die dem zweiten Parteitag vorgestellt wurden, hätte die Mitgliederzahl der SDAPR in Rußland nicht mehr als einige Tausend betragen können, ausschließlich den Mitgliedern des Bundes ... Bis zum vierten Parteitag April 1906 war die Mitgliederzahl nach einer Schätzung auf 13.000 für die Bolschewiki und 18.000 für die Menschewiki gewachsen. Eine andere Schätzung (für Oktober 1906) war 33.000 Bolschewiki, 43.000 Menschewiki ... Bis 1907 war die Gesamtmitgliederzahl auf 150.000 gewachsen: Bolschewiki – 46.143, Menschewiki – 38.174, Bund – 25.468 und die polnischen und lettischen Teile der Partei 25.654 bzw. 13.000. [29]

Die Bolschewiki wurden auch zur Partei von jungen Menschen, ein Faktor, der mehr als einmal Lenin dazu half, konservativen Widerstand in der Partei gegen Änderung zu überwinden. 1907 war die Altersstruktur der „Basis“ nach Fraktionen prozentual folgendes: [30]

Alter

Bolschewiki

Menschewiki

Gesamt

über 30

13

  7

20

25-29

  8

  6

14

20-24

19

  6

25

10-19

11

  1

12

Gesamt

51

20

71

Die „Aktivisten“ – definiert als Propagandisten, Redner, Agitatoren oder Mitglieder eines lokalen Sowjets bzw. einer bewaffneten (sozialdemokratischen) Abteilung – waren nicht viel älter: [31]

Alter

Bolschewiki

Menschewiki

Gesamt

über 30

10

10

20

25-29

14

16

30

20-24

25

  9

34

10-19

10

  0

10

Gesamt

59

35

94

Die Parteiführung war auch ziemlich jung. Von den Führern der Bolschewiki 1907:

Die ältesten waren Krassin, Lenin und Krassikow (alle 37). Die jüngsten waren Litwinow und Semljatschka (beide 31). Der durchschnittliche aller der neun Führer der Bolschewiki betrug 34. Die menschewistischen Führer hatten einen Durchschnitt von 44. [32]

Lenin war sowohl erfreut darüber als auch stolz darauf, daß die Partei eine Partei der Jugend war:

Wir sind die Partei der Zukunft, die Zukunft gehört aber dem Jugend. Wir sind die Partei der Neuerer, den Neuerern aber folgt stets die Jugend am liebsten. Wir sind die Partei des aufopfernden Kampfes gegen die alte Fäulnis, zum aufopferungsvollen Kampf aber ist stets die Jugend als erste bereit.

Nein, überlassen wir es lieber den Kadetten „müde Greise von dreißig Jahren, „gescheiter gewordene“ Revolutionäre und Renegaten der Sozialdemokratie aufzulesen. Wir werden stets die Partei der Jugend der fortgeschrittensten Klasse sein! [33]

Einige Jahre später schrieb er in einem Brief an Inessa Armand: „Die Jugendlichen sind die Einzigen, die es sich lohnt, sie zu bearbeiten!“ [34]

Ein anderer Faktor, der ihm half, den konservativen Widerstand in der Partei zu überwinden, war ihre zum großen Teil proletarische Zusammensetzung. Die Ergebnisse einer Mitgliederzählung der Partei 1922, worin Information über die Mitgliedschaft der Bolschewiki 1905 gegeben wurde, zeigt folgende Aufteilung nach breiten Berufsbezeichnungen [35] [3*]:

Arbeiter

Bauern

Angestellte u.
Ladenarbeiter

Andere

Gesamt

Zahl

5.200

400

2.300

500

8.400

% der
Gesamtzahl

61,9

4,8

27,4

5,9

100

Parteizellen entstanden in Dutzenden von Fabriken. So listete der Bericht des St. Petersburger Komitee an den dritten Parteitag der Bolschewiki (Mai 1905) 17 Zellen in den Fabriken des Petersburger Viertels, 18 Zellen im Wiborger Viertel, 29 im Städtischen Viertel, 20 im Newaer Viertel und 15 Kreise unter den Handwerkern auf. [37] In ähnlicher Weise behaupteten die Bolschewiki 40 Fabrikzellen in Moskau am Ende des Sommers 1905. [38]

die Tatsachen widerlegen völlig die Vorstellung, daß die Bolschewiki aus einer Handvoll Intellektueller bestand, eine Ansicht, die unter antibolschewistischen Akademikern vorherrscht. So hat J.H.L. Keep behauptet: „Die SDAPR, angeblich eine proletarische Partei, war in Wirklichkeit eine Organisation von revolutionären Intellektuellen mit nur einem Minimum an Unterstützung unter dem Volk.“ [39] Lenin schrieb Januar 1907, daß nur Lügner „jetzt den proletarischen Massencharakter der Sozialdemokratischen Partei in Rußland bezweifeln können“. [40]

Im Verlauf der Zeit wuchs der Anteil der Arbeiter beträchtlich, nicht nur unter der Basis, sondern auch unter den Delegierten bei Parteitagen. Die soziale Zusammensetzung der Delegierten bei vier Parteitagen war wie folgt:

Parteitag

Arbeiter

Bauern

Angestellte
und andere

Unbekannt

2. (1903)

    3

0

  40

8

3. (1905)

    1

0

  28

1

4. (1906)

  36

1

108

0

5. (1907)

116

2

218

0

Wahrscheinlich war der 5. Parteitag (1907) der repräsentativste, bei dem es behauptet wurde, daß jeder delegierte 500 Parteimitglieder vor Ort vertrete. Die soziale Zusammensetzung der bolschewistischen und menschewistischen Delegierten mit Bezug auf Beruf (oder ehemaligen Beruf) sieht man in der folgenden Tabelle [41]:

Beruf

Bolschewiki

Menschewiki

Anzahl

%

Anzahl

%

Arbeiter

38

36,2

30

31,9

Angestellte u. Ladenarbeiter

12

11,4

5

5,1

„Freie Berufe“

13

12,4

13

13,4

Berufsrevolutionäre

18

17,1

22

22,1

Schriftsteller

15

14,3

18

18,6

Keiner

4

3,8

3

3,1

Studenten

5

4,8

5

5,2

Landbesitzer

0

0,0

1

1,0

Gesamt

105

100,0

97

100,4

Der Tabelle der berufe zeigt einen hohen Maß an Ähnlichkeit zwischen den beiden Fraktionen ... Die einzigen Unterschiede sind im Bereich der Angestellten und Arbeiter, von denen mehr Bolschewiki als Menschewiki waren, und in der Gruppe Berufsrevolutionäre, wo die Menschewiki einen gering höheren Anteil hatten als die Bolschewiki. Diese letzte Zahl widerlegt die weit gehaltene Behauptung, daß die Bolschewiki eine Fraktion aus „Berufsrevolutionären“ im Gegensatz zu den Menschewiki gewesen seien. [42]

 

 

Schlußfolgerung

Lenins Haltung zu organisatorischen formen war immer historisch konkret, daher ihre Stärke. Er ließ sich nie von abstrakten, dogmatischen Organisationsschemen einwickeln, sondern war immer bereit, die organisatorische Form der Partei zu ändern, um die Entwicklung des Kampfes zu widerspiegeln.

Organisation ist der Politik unterordnet. Das heißt nicht, daß sie keinen unabhängigen Einfluß auf die Politik hat. aber sie ist, und so muß es sein, der konkreten Politik des Tages unterordnet. Die Wahrheit ist immer konkret, wie Lenin immer und immer wieder wiederholte. Und dies gilt auch für die organisatorische formen, die benötigt werden, um die konkrete Aufgaben zu unternehmen.

Lenin begriff besser als alle anderen die Notwendigkeit einer zentralisierten Parteiorganisation. Er betrachtete sie jedoch nicht als Ziel an sich, sondern vielmehr als Hebel, um das Niveau der Tätigkeit und des Bewußtseins unter der Masse der Arbeiter zu erheben. Die Organisation zu fetischisieren [zum Fetisch zu machen], sich ihr zu unterordnen, obwohl sie die Massenaktion verhindere, ging ihm gegen den Strich. Als er es für notwendig hielt, wie 1905-07 oder 1917, appellierte ständig er an die Energie der Massen, um den Konservatismus des Parteiapparats zu überwinden.

 

 

Fußnoten

1*. Der Widerstand der Komiteemitglieder gegen den Zutritt von Arbeitern in die Komitees war nicht auf den Bolschewiki beschränkt. Dasselbe passierte unter den Menschewiki. [17]

2*. „Wir sagen: ‚verstehen einzureihen‘, denn die Zahl der sozialdemokratischen Arbeiter übersteigt in solchen Zentren die Zahl der Parteimitglieder zweifellos um ein Vielfaches. bei uns hat sich eine gewisse Routine herausgebildet, wir müssen sie bekämpfen. Wir müssen es verstehen, dort, wo es notwendig ist, für unsere Zwecke lose Organisationen auszunutzen – proletarische Organisationen, die freier, breiter und leichter zugänglich sind. Unsere Losung lautet: Erweiterung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, gegen den parteilosen Arbeiterkongreß und die parteilose Partei!“ [28]

3*. „Diese Information beruht auf der Selbstbewertung der Mitglieder, von denen über die Hälfte sich als ‚Arbeiter‘ betrachteten. Die kleine Anzahl der ‚Bauern‘, die hier gemeldet wird, ist ein Beweis dafür, daß eine Standbezeichnung ‚Bauer‘ sich auf die gesetzliche Position beim Geburt und nicht auf Beruf bezog: die Mehrzahl der ‚Bauern‘ in der Bewegung auch 1905 hatte sich schon aus dem Dorf umgezogen, um in den Fabriken zu arbeiten.“ [36]

 

 

Anmerkungen

1. J.V. Stalin, Works, Bd.1, S.80.

2. Trotsky, Stalin, S.64.

3. Krupskaja, a.a.O., S.141.

4. Lenin, Werke, Bd.8, S.132-4.

5. ebenda, Bd.34, S.294.

6. ebenda, Bd.8, S.407.

7. Tretij sesd RSDRP, S.255; Schwarz, a.a.O., S.217.

8. Tretij sesd RSDRP, S.267.

9. ebenda, S.265.

10. ebenda, S.334.

11. ebenda, S.275.

12. ebenda, S.335; Schwarz, a.a.O., S.218-9.

13. Lenin, Werke, Bd.8, S.405.

14. Tretij sesd RSDRP, S.362.

15. Lenin, Werke, Bd.8, S.408.

16. ebenda, S.411-2.

17. Martow, Geschichte der russischen Sozialdemokratie, S.136. (aus dem Englischen übersetzt)

18. Lenin, Werke, Bd.13, S.99-100.

19. ebenda, Bd.10, S.16.

20. ebenda, Bd.16, S.305-6.

21. ebenda, Bd.13, S.94.

22. ebenda, Bd.10, S.16.

23. ebenda, S.15.

24. ebenda, S.7.

25. ebenda, Bd.9, S.234.

26. ebenda, Bd.8, S.405.

27. ebenda, Bd.10, S.20.

28. ebenda, Bd.11, S.356-7.

29. Lane, a.a.O., S.12-3.

30. ebenda, S.37.

31. ebenda, S.36.

32. ebenda, S.35.

33. Lenin, Werke, Bd.11, S.352.

34. Lenin, Works, Bd.43, S.613.

35. Lane, a.a.O., S.25-6.

36. ebenda.

37. Tretij sesd RSDRP, S.547-53.

38. Proletari, Nr.22, Oktober 1905; zit. in Lane, a.a.O., S.116.

39. Keep, a.a.O., S.287.

40. Lane, a.a.O., S.37.

41. ebenda, S.38.

42. ebenda, S.39.

 


Zuletzt aktualisiert am 18.6.2001