Tony Cliff

 

Lenin 1

 

11. Der Muschik im Aufstand

 

Die Bauern treten auf die Bühne

Die entscheidenden Kämpfe der Revolution fanden in den Städten statt, aber diesen folgten weitverbreitete Aufstände der ländlichen Bevölkerung. Nach dem Frühjahr 1905 entwickelten sich Bauernkämpfe überall auf dem Land. Bauern ergriffen das Land der Großgrundbesitzer, plünderten ihre Landgüter, nahmen ihr Getreide und Rinder. Ein Historiker beschrieb die Bewegung so:

Südlich von Moskau in den Tiefen der Schwarzboden-Gebiets liegt die gubernia Kursk und hier fingen die ersten wichtigen agrarischen Unruhen der revolutionären Periode an. In der Nacht vom 6. Februar 1905 gab es im Dorf Cholsowki eine große Aufregung, ein großes Trampeln und Quietschen entlang den Weg, der zum Landgut eines bestimmten Popow führte, viel Hacken und Krachen in seinen Wäldern, und dann ein schwereres Quietschen entlang den Weg zurück ins Dorf. Als die Wächter ankamen, war es zu spät; die Bauern hatten schon eine große Menge Holz geschnitten und jetzt boten sie „bewaffneten Widerstand gegen die Polizei“ an – obwohl mit welchem Ergebnis die Chronik nicht erzählt. Aus Cholsowki breiteten sich die Unruhen auf die umliegenden Kommunen aus, als ob nach einem schon vereinbarten Plan – oder so behauptet das Polizeipräsidium. Abends warten die Bauern auf einem Befehl anzufangen. Dann irgendwo auf dem Horizont zündete jemand ein Signalfeuer und mit einem großen Ausschrei und ein wahlloses Abfeuern von Gewehren ratterten die Bauern die Straße entlang zum Landgut, der jenen Abend für die Plünderung ausgewählt worden war, wo sie alles nahmen, was sie abkarren konnten, und dann kehrten sie zurück nach Hause. Abteilungen von Soldaten wurden ins Gebiet einmarschiert, aber die Unruhen breiteten sich auf vier weitere uesd oder Bezirke aus, bevor sie angehalten werden konnten. [1]

Während des Sommers 1905 gab es Bauernaufrühre in 60 Bezirken von 27 Provinzen. In den letzten drei Monaten des Jahres fanden Bauernaufstände in 300 Bezirken von 47 Provinzen statt. [2]

Die Bauernbewegung war am gewalttätigsten in der unterprivilegierten Zentralregion, wo die Verwüstung der Häuser und des Besitzes der Gutsbesitzer verheerend war. Streiks und Boykotts wurden hauptsächlich im Süden durchgeführt; und im Norden, wo die Bewegung am schwächsten war, war das Fällen Wäldern seine häufigste Ausdrucksform. Überall, wo ökonomische Unzufriedenheit sich ansatzweise mit radikalen politischen Forderungen mischte, lehnten die Bauern es ab, die Verwaltungsbehörden anzuerkennen und Steuern zu bezahlen. [3]

Die stürmischsten Ereignisse ... fanden in der Provinz Saratow Ende 1905 statt. Kein einziger passiver Bauer wurde in den Dörfern übrig, die in die Bewegung hineingezogen wurden. Die Gutsbesitzer und ihre Familien wurden aus ihren Häusern vertrieben, das ganze bewegliche Eigentum wurde ausgeteilt, die Rinder wurden weggeleitet, die Landarbeiter und Bediensteten wurden ausgezahlt und schließlich wurde der „rote Hahn“ auf die Gebäuden gestellt. (Das heißt, sie wurden in Brand gesetzt.) Bewaffnete Abteilungen führten die Bauern-„Kolonnen“, die diese Überfälle durchführten. Die Dorfpolizisten und -wächter machten sich aus dem Staub und in bestimmten Orten wurden sie von den bewaffneten Bauern verhaftet. Die Gebäuden der Gutsbesitzer wurden in Brand gesetzt, um es zu verhindern, daß der Gutsbesitzer nach einer bestimmten Zeit zu seinen Ländereien zurückkehren könnte; aber es gab keine Gewalt. [4]

Bauernaufstände setzten sich überall in Rußland vom Herbst 1905 bis zum Herbst 1906 fort. Ihr Ziel bestand darin, die Erbe der feudalen Eigentums- und Produktionsverhältnisse zu beseitigen. Das Agrarproblem hatte das Nationalleben Rußlands seit Jahrzehnten dominiert und Bauernaufstände hatten sich immer wieder über eine lande Periode ereignet. Eine revolutionäre Bauernbewegung mit einer langen Tradition und weitverbreitetem Einfluß hatte in Wirklichkeit seit sehr langem existiert.

Man soll verstehen, daß die Bauern keine integrierte Klasse bildeten, sondern eine gesellschaftliche Gruppe, die sich in gegensätzlichen Klassen aufteilte: Es gab den reichen Bauern – den Kulak –, den Mittelbauern und letztens den armen Bauern und den Landarbeiter.

Lenin faßte die Klassentrennungen der russischen landwirtschaftlichen Bevölkerung im europäischen Rußland 1905 in der Tabelle unten zusammen. [5]

Gruppe

Zahl der
Besitzungen
(in Millionen)

Gesamtgebiet
des Bodens
(in Millionen
Desjatinen)

Durchschn. je
Besitzung
in Desjatinen

a) Ruinierte Bauernschaft, die das Joch der
     fronherrlichen Ausbeutung zu tragen hat

10,5

75,0

7,0

b) Mittlere Bauernschaft

1,0

15,0

15,0

c) Bäuerliche Bourgeoisie und
     kapitalistischer Bodenbesitz

1,5

70,0

46,7

d) Fronherrliche Latifundien

0,03

70,0

2333,0

Insgesamt

13,03

230,0

17,6

Nicht nach Besitzgröße verteilt

50,0

–—

Insgesamt

13,03

280,0

21,4

Diese grundsätzliche Teilung des Landes zwischen einigen wenigen Gutsbesitzern an einem Extrem und Massen von armen Bauern am anderen – „im Durchschnitt entfallen ... auf einen Großgrundbesitzer etwa 330 armer Bauernfamilien“ [6] – lag hinter der schrecklichen technischen Rückständigkeit der Landwirtschaft, die unterdrückte und geknechtete Lage der Masse der Bauernschaft und der unendlichen Vielfalt ihrer fronherrlichen Ausbeutung.

Unter dem fronherrlichen Landwirtschaftssystem war Bauernparzelle [Bauernzuteilung] ein Mittel, um den Gutsbesitzern billig mit Landarbeitern, Werkzeugen und Viehbestand zu liefern. Das System war besonders weitverbreitet in den zentralen Gouvernements des europäischen Rußlands, dem Kerngebiet der russischen Landwirtschaft. Das Hauptmerkmal des Systems war die Abarbeit, wovon eine Form darin bestand, daß man die Bauern im voraus während des Winters für die Arbeit bezahlte, die sie dann während des Sommers durchführen würden. Im Winter brauchten die Bauern dringend Bargeld und wurden dazu gezwungen, erpresserische Bedingungen zu akzeptieren. Eine andere Art der Abarbeit war die „Fronwirtschaft“, worunter die Bauern sich dazu verpflichteten – für Geld bzw. als Gegenleistung für das ihnen vermieteten Land – ein Desjatine der Frühjahrsernte des Gutsbesitzers, eine Desjatine seiner Winterernte und manchmal auch eine Desjatine seiner Wiesen zu bebauen, alles mit ihren eigenen Werkzeugen und Pferden.

Die „Bodenabschnitte“ (otreski), ein größerer Groll der Bauern, wurden auch für ähnliche Ausbeutung benutzt. Diese Landstücke, die von den Gutsbesitzern während der 1861er „Befreiung“ der Leibeigenen gestohlen wurden, bildeten etwa ein Fünftel der ursprünglichen Besitztümer der Bauern. Ferner wurde gerade das beste Land vom Bauern abgenommen und ihm wurde dadurch Wiesen und Weideland sowie der Zugang der Zugang zu Wäldern und Flüssen entzogen. Er mußte auch für seine Parzelle bezahlen. er konnte das machen, indem er seinem Gutsbesitzer Arbeit gab oder indem er eine Geldsumme dafür bezahlte, die beträchtlich die Miete der Parzelle übertraf (bis zu 50–75 Prozent mehr). Der Bauer könnte diese Verpflichtung kündigen, indem er eine „Abzahlung“ bezahlte, die weit über dem Marktwert des Landes lag. Bis 1905 hatten die Gutsbesitzer 1,9 Milliarden Rubel in Abzahlungen und Zinsen bekommen, die, wenn man die Entwertung des Rubels während der vorgegangen 44 Jahre berücksichtigt, fast das Dreifache des Marktwerts des Landes betrug. Die Notwendigkeit diese Verpflichtungen abzuarbeiten, stellte die Bauern sehr tief unter dem Joch der Gutsbesitzer. Um das Ganze noch schlimmer zu machen, mußten viele Bauern jetzt auf den „Bodenabschnitten“ arbeiten.

Die Parzellen der Bauern waren winzige Landstücke, die zum größten Teil aus mehreren verstreuten engen Streifen bestanden und durch Boden der schlechtesten Qualität gekennzeichnet wurden, da die Gutsbesitzer 1861 das beste Land nahmen und das Übrige erschöpft war.

Die ketten der Knechtschaft wurden durch die Einrichtung der Dorfgemeinde verstärkt. Diese erzwang die gemeinschaftliche Benutzung des Landes, was durch obligatorische Fruchtfolge und ungeteilte Wälder und Weideland gekennzeichnet wurde. Seine Hauptmerkmale waren die gemeinschaftliche Haftung für die Erfüllung von Dienstleistungen aller Art und für Bezahlungen an Gutsbesitzer und Staat, periodische Neuverteilung des Landes ohne das Recht, die gegebene Parzelle abzulehnen, und das Verbot, das Land zu kaufen bzw. verkaufen. Die Dorfgemeinde wurde von den großen Gutsbesitzern benutzt, um die feudale Unterdrückung zu verstärken und um Landabzahlungen und andere Zahlungen aus den Bauern zu drücken.

 

 

Der Marxismus und die Bauernschaft

Ab ihren frühsten Anfängen in Rußland erkannte die marxistische Bewegung die lebenswichtige Bedeutung der Agrarfrage, besonders der Bauernfrage. Der absolut erste Programmentwurf der russischen Marxisten, der 1885 von der Gruppe Befreiung der Arbeit veröffentlicht wurde, forderte:

Radikale Revision der Agrarverhältnisse, d.h. der Bedingungen für die Ablösung und die Zuteilung von Land an die Bauerngemeinden. Recht des Verzichts auf den Bodenanteil und des Austritts aus der Dorfgemeinde für diejenigen Bauern, die das für sich als günstig betrachten, usw. [7]

Das war alles, was das Programm zu sagen hatte. Jahre später bemerkte Lenin: „Der Fehler dieses Programms liegt nicht etwa in falschen Grundsätzen oder falschen Teilforderungen. Nein ... Der Fehler dieses Programms ist sein abstrakter Charakter, es fehlt jegliche konkrete Betrachtung des Gegenstands. Eigentlich ist es kein Programm, sondern nur eine höchst allgemein gehaltene marxistische Deklaration.“ [8] Aber er fügte rasch hinzu:

Selbstverständlich wäre es sinnlos, den Verfassern des Programms, die bestimmte Prinzipien zum erstenmal, lange vor der Entstehung der Arbeiterpartei, dargelegt haben, diesen Mangel zum Vorwurf zu machen. Im Gegenteil, es muß besonders betont werden, daß in diesem Programm zwanzig Jahre vor der russischen Revolution eine „radikale Revision“ der Bauernreform für unvermeidlich erklärt wurde. [9]

Sehr früh in seinem politischen Leben hatte Lenin eine genaue Untersuchung des ländlichen Lebens gemacht. Seine früheste erhaltene Schrift heißt „Neue ökonomische Entwicklungen im Bauernleben“, die im Frühjahr 1893 geschrieben wurde. 1899 veröffentlichte er sein erstes größeres Werk. Erforscht und geschrieben im Gefängnis und während seines Exils in Sibirien hieß dieses Werk Die Entwicklung des Kapitalismus in Rußland. Zwei Drittel dieses Werks verwandte er für eine brillante und vollständig dokumentierte Analyse der kapitalistischen Entwicklung auf dem russischen Land, des Verfalls der feudalen Wirtschaft und die komplizierte Vielfalt der Übergangsformen, die sich entwickelt hatten. Diese theoretische Untersuchung lieferte die Grundlage für die praktische Entwicklung einer Agrarpolitik, -strategie und -taktik für die russischen Marxisten.

Sei erster Versuch, ein Agrarprogramm auszuarbeiten, war sein Artikel „Die Arbeiterpartei und die Bauernschaft“ (1901), die man als den ersten groben Entwurf des Agrarprogramms der SDAPR betrachten kann. Es wurde vom zweiten Parteitag (1903) angenommen. Die zentralen Forderungen für die Agrarrevolution waren:

nach sofortiger und vollständiger Aufhebung der Loskaufzahlungen und des Fronzinses, wir fordern, daß dem Volk jene Hunderte von Millionen wiedergegeben werden, die die Zarenregierung jahrelang aus ihm herausgepreßt hat, um den Appetit der Sklavenhalter zu befriedigen ... den Bauern die Boden„abschnitte“ zurückzugeben, mittels deren die Zwangsarbeit, die Zinsarbeit, die Fronarbeit, d.h. in Wirklichkeit die alte Leibeigenenarbeit aufrechterhalten wird. [10]

Im Verlauf der Entwicklung des Agrarprogramms für den zweiten Parteitag formulierte Lenin Richtlinien, die sich auf die Abschaffung aller feudalen Verhältnisse auf dem Land richteten.

Erstens. Die Agrarumwälzung bildet unvermeidlich einen Teil der demokratischen Umwälzung in Rußland. Die Befreiung des Dorfes aus den Leibeigenschaftsverhältnissen wird der Inhalt dieser Umwälzung sein. Zweitens. Die bevorstehende Agrarumwälzung wird ihrer gesellschaftlich-ökonomischen Bedeutung nach eine bürgerlich-demokratische Umwälzung sein; sie wird die Entwicklung des Kapitalismus und der kapitalistischen Widersprüche nicht abschwächen, sondern verstärken. [11]

Zusätzlich zu den nicht kontroversen Forderungen, die Lenin nie änderte – Abschaffung der Besteuerung der Bauern als gesellschaftlichen Standes, Reduzierung der Mieten, die Freiheit, das Land nach Belieben zu benutzen – enthielt das beim zweiten Parteitag angenommene Agrarprogramm einige Paragraphen, die die Rückzahlung der Abzahlungen und die Rückgabe der Bodenabschnitte. Letzteres (Paragraph 4 des Programms) war eine Schlüsselforderung. Sie wurde als Mittel gerechtfertigt, das eins der Überbleibsel des Feudalismus beseitigen sollte:

Wo sich infolge der Halbheit unserer Bauernreform mittels der vom Bauernland abgetrennten Bodenstücke bis heute noch die Frondienstformen der Wirtschaft erhalten haben, dort wird den Bauern das Recht eingeräumt, mit diesen Überresten der Leibeigenschaft sogar auf dem Wege der Enteignung sofort und endgültig Schluß zu machen, dort wird ihnen das Recht eingeräumt, die Bodenabschnitte zurückzunehmen. [12]

Und Lenin wiederholte und betonte diesen Punkt: „Wir behaupten und werden versuchen zu beweisen, daß die Forderung nach der Rückgabe der Bodenabschnitte daß Maximum ist, das wir zur Zeit in unserem Agrarprogramm stellen können.“ [13] Gleichzeitig argumentierte er, daß, wenn man über die Rückgabe der Bodenabschnitte hinausgehe, würde das bedeuten, die Kleinlandwirtschaft gegen die Großlandwirtschaft zu unterstützen.

Es sei, allgemein gesprochen, ganz und gar nicht die Aufgabe der Sozialdemokratie, den Kleinbetrieb und das Kleineigentum zu entwickeln, zu unterstützen, zu festigen. geschwiegen den zu vervielfachen. Das ist vollkommen richtig. [14]

Allgemein gesprochen, ist die Unterstützung des Kleineigentums reaktionär, denn sie richtet sich gegen den kapitalistischen Großbetrieb, hält also die gesellschaftliche Entwicklung auf, vertuscht und verwischt den Klassenkampf. Im gegebenen Fall aber wollen wir das Kleineigentum nicht gegen den Kapitalismus unterstützen, sondern gegen die Leibeigenschaft ... [15]

Und wie war es mit der Nationalisierung des Grund und Bodens? Zu jenem Zeitpunkt – 1902 – war Lenins Position deutlich. „Die Forderung nach Nationalisierung des Grund und Bodens, die grundsätzlich durchaus richtig und für bestimmte Zeitpunkte durchaus geeignet ist, ist in diesem Augenblick politisch unzweckmäßig.“ [16] Wenn das Ziel der Agrarrevolution darin bestehe, die feudalen Verhältnisse zu beseitigen, dann sollte nicht das gesamte Land der Gutsbesitzer von ihnen abgenommen werden, insbesondere nicht den Teil, der für kapitalistische Landwirtschaft benutzt wurde und Lohnarbeit einstellte.

 

 

Lenin lernt von Gapon

Die Breite und die Tiefe des Bauernaufstands während der 1905er Revolution machte es jedoch klar, daß Lenins 1903er Programm viel zu konservativ war. Es ist ziemlich interessant zu sehen, wie eifrig bemüht er war, die Stimmung der Bauern zu jenem Zeitpunkt herauszufinden, auch vom Pfarrer Gapon und von einem zufälligen Besucher, einem Matrosen namens Matinschenko. Krupskaja erzählt, wie ein Student, der in Lenins Zimmer saß,

des langen und breiten darüber sprach, warum das Programm der sozialdemokratischen Partei richtig sei, und begann es mit dem Eifer eines Neubekehrten Punkt für Punkt vorzutragen. ... Der junge Mann fuhr fort, das Programm darzulegen. In diesem Augenblick kamen Gapon und Matjuschenko hinzu. Ich setzte auch ihnen Tee vor, während der junge Mann dabei war, die Theorie von den „Bodenabschnitten“ darzulegen. Und als er nun zu beweisen begann, daß die Bauern nur bis zum Kampf um die „Bodenabschnitte“ gehen dürften, brauste Matjuschenko auf: ‚Der ganze Boden muß dem Volke gehören!‘“ [17]

Offensichtlich hat das einen großen Eindruck auf Lenin gemacht, denn Krupskaja erzählt weiter:

Auf der Dezember-Konferenz in Tammerfors brachte Iljitsch dann den Antrag ein, den Punkt der „Bodenabschnitte“ ganz aus dem Programm zu streichen. Statt dessen wurde ein Punkt über die Unterstützung der revolutionären Maßnahmen der Bauernschaft einschließlich der Konfiskation der gutsherrlichen, fiskalischen, Kirchen-, Kloster- und Kronländereien aufgenommen. [18]

Er machte keinen Versuch, seine eigenen Fehler der Vergangenheit zu verschleiern:

Das Programm des Jahres 1903 macht den Versuch, den konkreten Inhalt und die Bedingungen jener „Revision“ zu bestimmen, von er die Sozialdemokraten 1885 in allgemeiner Form gesprochen hatten. Dieser Versuch fußte – im Hauptpunkt des Programms über die „Bodenabschnitte“ – auf einer ungefähren Unterscheidung zwischen dem der fronherrlichen, knechtenden Ausbeutung dienenden Boden („die 1861 vom Land der Bauern abgetrennten Landstücke“) und dem kapitalistisch bewirtschafteten Boden. Diese ungefähre Unterscheidung war völlig falsch, denn in der Praxis konnte sich die Bewegung der Bauernmassen nicht gegen besondere Kategorien des gutsherrlichen Besitzes richten, sondern nur gegen den gutsherrlichen Besitz überhaupt. [19]

Ohne die Erfahrungen der Bewegung der Bauernmassen, ja mehr noch: der gesamtnationalen Bauernbewegung, konnte das Programm der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei nicht konkrete Gestalt annehmen ... [20]

Im Jahre 1903, als der II. Parteitag unserer Partei das erste Agrarprogramm der SDAPR beschloß, fehlte es auch uns noch an solchen Erfahrungen über Charakter, Umfang und Tiefe der Bauernbewegung. Die südrussischen Bauernaufstände im Frühjahr 1902 blieben ein vereinzelter Ausbruch. Begreiflich ist daher, daß sich die Sozialdemokraten bei der Ausarbeitung des Agrarprogramms zurückhaltend verhielten ... [21]

Nach 1905 gab es überhaupt keine Rechtfertigung dafür, diese Enge und diesen Konservatismus fortzusetzen: „... der Verzicht auf die Forderung der Konfiskation aller Gutsbesitzerländereien ... wäre heute eine offensichtliche Einschränkung von Schwung und Ausmaß einer gesellschaftlichen Bewegung, die sich bereits klar herausgebildet hat.“ [22]

Bei der Konferenz der Bolschewiki zu Tammerfors (12.-17. Dezember 1905), schlug Lenin folgenden Beschluß vor:

... die Konferenz erachtet es als wünschenswert, das Agrarprogramm unserer Partei wie folgt zu ändern: der Punkt über die Bodenabschnitte ist zu streichen und statt dessen einzufügen, daß die Partei die revolutionären Maßnahmen der Bauernschaft einschließlich der Konfiskation aller Staats-, Kirchen-, Kloster-, Apanage-, Kabinetts- und Privatländereien unterstützt ... [23]

 

 

Für die Nationalisierung des Bodens

Lenin ging von hier aus zu einer weiteren Revision des Agrarprogramms, in dem er die Parole der Nationalisierung des Bodens erhob. In seiner März 1906 geschriebenen Broschüre Die Revision des Agrarprogramms der Arbeiterpartei sagte er:

Sollte ... ein entscheidender Sieg der gegenwärtigen Revolution in Rußland die Herrschaft des Volkes voll und ganz sichern, d.h. die Republik und eine völlig demokratische Staatsordnung schaffen, so wird die Partei die Aufhebung des Privateigentums am Grund und Boden und die Überführung des gesamten Bodens in das Gemeineigentum des ganzen Volkes anstreben. [24]

Die Stärke der Bauernbewegung gegen die Großgrundbesitzer lehrte Lenin auch, daß er 1903 den Ausmaß überschätzte, in dem die kapitalistische Entwicklung die ländlichen Gebiete ergriffen hatte. Feudale Verhältnisse waren nicht bloße Überreste, wie er damals angenommen hatte, sondern übten großen Einfluß durch die ganze ländliche Situation aus. In seinem Buch Das Agrarprogramm der Sozialdemokratie in der ersten russischen Revolution 1905-1907 deutete der darauf hin.

Die Quelle [des Fehlers unseres „Bodenabschnitts“programms von 1903 ] ... war die, daß wir wohl die Richtung der Entwicklung, nicht aber den Moment der Entwicklung richtig erkannten. Wir nahmen an, die Elemente der kapitalistischen Landwirtschaft seien in Rußland bereits vollkommen ausgebildet – sowohl in der Gutswirtschaft (ausgenommen die die Bauernschaft knechtenden „Bodenabschnitte“, daher die sie betreffende Forderung) als auch in der bäuerlichen Wirtschaft, von der es schien, als habe sie bereits eine starke Dorfbourgeoisie hervorgebracht und sei daher zu einer „bäuerlichen Agrarrevolution“ nicht mehr fähig ... das fehlerhafte Programm enstsprang ... der Überschätzung des Grades der kapitalistischen Entwicklung in der russischen Landwirtschaft. Die Überreste der Leibeigenschaft erschienen uns damals als unwesentliches Detail, die kapitalistische Wirtschaft auf dem Grundbesitzerboden und Anteilland dagegen als völlig ausgereift und gefestigt ... Die Berichtigung des Fehlers bestand darin, daß wir statt der Teilaufgabe des Kampfes gegen die Überreste des Alten im Agrarsystem die Aufgabe des Kampfes gegen das ganze alte Agrarsystem stellen mußten. An die Stelle der Bereinigung des Gutsbesitzerwirtschaft setzten wir ihre Beseitigung. [25]

 

 

Vom dunklen Muschik lernen

Während der Jahre der Revolution, 1905-07, betrachtete Lenin es als wichtig, vom russischen Muschik zu lernen. Auch die monarchistischen Bauernvertreter in der zaristischen Duma lehrten Lenin, daß tief unter der konservativen Hülle es tatsächlich einen revolutionären Kern gab. Er zitiert begeistert die Rede des monarchistischen rechten Bauern Stortschak zur Duma:

Er beginnt seine Rede mit einer wörtlichen Wiederholung der Worte Nikolaus’ II. über „das heilige Eigentumsrecht“, über die Unzulässigkeit seiner „Verletzung“ usw. Weiter sagt er: „Gebe Gott unserm Herrscher Gesundheit! Er hat für dem ganzen Volke schön gesagt ...“ Er schließt aber: „Wenn jedoch der Zar gesagt hat, es soll Recht und Ordnung herrschen, so muß man sagen, daß es kein Recht und Ordnung ist, wenn ich auf 3 Desjatinen Land sitze und gleich daneben hat einer 30 000!!“ [26]

Und Lenin bemerkt:

... ein unwissender Bauer ... ist naiv bis zur Heiligkeit und politisch ungebildet bis zur Unglaublichkeit. Die Verbindung zwischen Monarchie und „Ordnung“, d.h. Unordnung und Unrecht zum Schutz der Besitzer von 30 000 Desjatinen, ist für ihn unklar. [27]

... Stortschak wie die Abgeordneten Titow (Geistlicher), Andrejtschuk, Popow IV und Nikitjuk, die im wesentlichen auf dem gleichen Standpunkt stehen, bringen den revolutionären Geist der Bauernmassen ... unbewußt, spontan zum Ausdruck und scheuen sich, die Konsequenzen ihrer eigenen Worte nicht nur nicht auszusprechen, sondern auch nur zu ende zu denken ... [28]

Er führt fort und zitiert andere Bauernredner in der Duma:

Tomilow: „Der einzige Ausweg ... ist nach unserer Meinung folgender: In sämtlichen Dorfgemeinden Rußlands ist, nach dem Beispiel der früheren Revisionen, eine Neuaufteilung des Bodens vorzunehmen. Dieser Revision muß die Zahl der Personen männlichen Geschlechts am 3. November 1905 als Stichtag zugrundeliegen.

Unsere, der Bauern, größte Sehnsucht ist Land und Freiheit; aber wir haben gehört, daß, solange die gegenwärtige Regierung am Ruder steht, der Grundbesitz unantastbar bleibt. (Stimmen im Zentrum: ‚Der Privatbesitz‘.) Der Privatbesitz, der Besitz des Adels. (Stimmen im Zentrum: ‚Und der eurige auch‘.) Wenn das auch uns betrifft, so sind wir bereit unser Anteilland hinzugeben ... Sagen wir, die Bauern eines Dorfes sind bereit, ihre Bodenanteile herzugeben und aufzuteilen, damit alle gleich viel haben. Die Erklärung des Vertreters läuft darauf hinaus, daß, solange die macht nicht in die Hände der Bauernschaft und überhaupt des Volkes gelangt ist, die Bauern weder Land noch politische Freiheit zu sehen bekommen werden. Danke schön für die Offenheit, obwohl wir das schon gewußt haben ...“ [29]

Petrow III: „Denken Sie, meine Herren, zurück an die Regierungszeit von Alexei Michailowitsch und an die Empörung des Bauernvolkes, die in der Bewegung unter der Führung Rasins zum Ausbruch kam.“ (Stimmen von rechts: Oho!) ... „Seine Forderungen hat das Volk im Jahre 1905 besonders nachdrücklich erhoben. Auch hier war es die bittere Not, die es zwang, auf die Straße zu gehen und dort gebieterisch zu verlangen, was es braucht ... Der ganze Boden muß in ausgleichende Bodennutzung des ganzen Volkes eingehen ... Ich bin natürlich ein Gegner des Privateigentums am Grund und Boden ... und ich sage, daß es dem werktätigen Volk nur dann besser gehen wird, wenn der ganze Boden in seine Hände gelangt ... Ich bin fest davon überzeugt, Sie werden wieder die Tiefen des Volksmeeres aufgewühlt sehen. Und dann wird der Spruch des Evangeliums zur Wirklichkeit: Wer das Schwert erhebt, wird durch das Schwert umkommen.“ (Heiterkeit rechts.) „Die Fraktion der Trudowiki hält an ihren Idealen fest, wie auch an ihren Bestrebungen ... Wir ... sagen: Der ganze Boden den Werktätigen, die ihn bebauen, und die ganze Macht der werktätigen Bevölkerung!“

Mersljakow: „Der Boden muß dem gehören, der ihn bebaut ... Aber mit dem Boden darf bei uns in Rußland kein Handel getrieben werden, der Boden muß nur gehören, der ihn mit seiner Hände Arbeit bebaut.“ [30]

Da ist der Bauer Netschitailo: „Jene Leute, die sich am Blut, am Mark der Bauern vollgesogen haben, nennen sie ungehobelte Kerle.“ Er wird von Golowin unterbrochen: Der Gutsbesitzer darf den Bauern beleidigen, aber der Bauer ... den Gutsbesitzer? „Man sagt uns, wir sollen diese Ländereien, die dem Volk gehören, kaufen. sind wir zugewanderte Ausländer aus England, Frankreich usw.? Wir sind Einheimische, warum sollten wir unser eigenes Land kaufen? Wir haben es schon Dutzende Male mit unserem Blut, unserem Schweiß und unserem Geld erarbeitet.“

Oder der Bauer Kirnossow (Gouvernement Saratow): „Jetzt sprechen wir von nichts anderem als vom Boden; wieder sagt man uns: Er ist heilig und unantastbar. Ich glaube, es kann nicht sein, daß es unantastbar wäre; wenn das Volk es wünscht, kann es nichts Unantastbares geben. (Stimme von rechts: ‚Oho!‘) Richtig: Oho! (Beifall von links.) Meine Herren Adligen, Sie glauben, wir wissen nicht, wie Sie uns beim Kartenspiel eingesetzt haben, wie Sie uns gegen Hunde eingetauscht haben? Wir wissen, das alles war Ihr heiliges, unantastbares Eigentum ... Man hat uns den Boden gestohlen ... Die Bauern, die mich hierhergeschickt haben, sagten: Das Land gehört uns, wir sind hergekommen, nicht um es zu kaufen, sondern um es zu nehmen.“

Hier der Bauer Wasjutin (Gouvernement Charkow): „Wir sehen hier in der Person des Vertreters des Herrn Vorsitzenden des Ministerrats nicht den Minister des ganzen Landes, sondern den Minister von 130 000 Gutsbesitzern. 90 Millionen Bauern Bedeutung für ihn nichts ... Sie (zu den Rechten gewandt) beschäftigen sich mit Ausbeutung, verpachten Ihre Ländereien zu hohen Preisen und ziehen den Bauern das Fell über die Ohren ... sie sollen wissen, daß das Volk, wenn die Regierung seine Bedürfnisse nicht befriedigt, ebenfalls nicht nach Ihrem Einverständnis fragen wird, daß es den Boden nehmen wird ... Ich bin Ukrainer (er erzählt, wie Katharina dem Potjomkin ein Wäldchen geschenkt hat: 27 000 Desjatinen und 2000 Bauern) ... Früher wurde der Boden zu 25–50 Rubel je Desjatine verkauft, jetzt beträgt allein die Pacht 15–30 Rubel für eine Desjatine und für Wiesenland 35–50 Rubel. Das heißt das Fell abziehen. (Stimme von rechts: ‚Was? Das Fell abziehen?‘ Gelächter.) Regen Sie sich nur nicht auf, beruhigen Sie sich (Beifall von links); ich nenne das: den Bauern das Fell über die Ohren ziehen.“ [31]

Lenin bemerkt über die Reden der Bauerndeputierten:

[Sie] drücken ... den Geist des Massenkampfes der Bauern offen und unverhohlen aus ... die Reden der bäuerlichen Trudowiki, die ihre Auffassungen darlegen, die die Stimmungen und Bestrebungen der Massen mit größter Genauigkeit und Lebendigkeit wiedergeben, sich in den verschiedenen Programmen zwar nicht zurechtfinden (die einen erklären ihre Sympathie für den Entwurf der 42 Bauern, anderen für die Kadetten), aber um so eindrucksvoller das aussprechen, was tiefer liegt als alle Programme. [32]

Er geht noch weiter und sieht viel größere revolutionäre Inbrunst in den Reden der Bauerndeputierten als in denen der sozialdemokratischen Arbeiterdeputierten.

Vergleicht man die Reden der revolutionären Bauern in der zweiten Duma mit den Reden der revolutionären Arbeiter, so fällt unwillkürlich folgender Unterschied auf. Erstere besitzen unermeßlich mehr revolutionären Schwung, sind von der Leidenschaft beseelt, die Macht der Gutsbesitzer unverzüglich zu stürzen, unverzüglich eine neue Gesellschaftsordnung zu errichten. Der Bauer ist von dem Wunsche beseelt, sich sogleich auf den Feind zu stürzen und ihn zu erdrosseln. [33]

Lenin zeigt eine bemerkenswerte Freiheit vom Dogmatismus und ein Gespür für den wirklichen Herzschlag der Massenbewegung, auch wenn man ihn im Brust eines monarchistischen Bauern finden sollte!

 

 

Bolschewiki, Menschewiki und die Bauernschaft

Während der Wahlen zur zweiten Duma entbrannte ein heftiger Streit zwischen den beiden Flügeln der Sozialdemokratie, den Menschewiki und den Bolschewiki, über die Frage, ob man in ein Bündnis mit den Kadetten eingehen sollte, oder mit den Trudowiki gegen die Kadetten.

So früh wie 1892 hatte Plechanow argumentiert, daß der Bauer in Rußland wie im Westen grundsätzlich konservativ sei. „Außer der Bourgeoisie und dem Proletariat betrachten wir keine gesellschaftliche Kräfte in unserem Land, in denen Widerstands- bzw. revolutionäre Gruppen Unterstützung finden könnten.“ [34]

In einer Broschüre mit dem Titel Die Pflicht der Sozialisten im Hungersnot schrieb Plechanow:

Der Proletarier und der Muschik sind wirkliche politische Gegensätze. Die historische rolle des Proletariats ist ebenso revolutionär, wie die des Muschiks konservativ ist. Gerade auf den Bauern gestützt erhielten orientalische [Despotien] Despotismen ungeändert Jahrtausende lang aufrecht. In einer verhältnismäßig kurzen Zeit hat das Proletariat die gesamte Grundlage der westeuropäischen Gesellschaft erschüttert. Und in Rußland schreiten seine Entwicklung und politische Bildung unvergleichlich rascher als im Westen fort. [35]

Diese Argumentation beeinflußte die Haltung der Menschewiki zur liberalen Partei – den Kadetten – einerseits und der Bauernpartei – den Trudowiki – andererseits.

Der Menschewik D. Kolzow stellte das Argument für ein Bündnis mit den Kadetten im Gegensatz zu einem Bündnis mit den Trudowiki folgendermaßen:

Mit wem hat die Sozialdemokratie mehr gemeinsame Berührungspunkte, mit der städtischen oder der ländlichen Demokratie? Von wem kann die Sozialdemokratie eher Unterstützung erwarten in ihrem Kampf gegen alle kulturellen, religiösen, nationalen und ähnlichen Vorurteile? Wer wird eher alle Maßnahmen unterstützen, die auf die freie Entwicklung der Produktivkräfte gerichtet sind? Man braucht diese für die sozialdemokratische Politik kardinale Frage zu stellen, und die Antwort wird von selbst klar sein. Alles, was im Kommunistischen Manifest über die revolutionäre Rolle der Bourgeoisie gesagt wird, bleibt im 20. Jahrhundert ebenso richtig, wie es im 19. war, ebenso richtig in Rußland, wie es in England richtig war ... Was die ländliche Demokratie betrifft, so wird ungeachtet ihrer revolutionären Allüren in sehr vielen Fällen die alten, überlebten Formen der Produktion und des gesellschaftlichen Lebens verteidigen. [36]

Lenin begegnete dieses Argument, wie folgt:

Die sogenannte „Mehrheit“, die Bolschewiki, hält die Liberalen für Vertreter der Großindustrie, die aus Furcht vor dem Proletariat nach einer möglichst raschen Beendigung der Revolution streben und auf Kompromisse mit der Reaktion ausgehen. Die Trudowiki hält dieser Flügel für die revolutionäre kleinbürgerliche Demokratie und ist der Ansicht, daß diese geneigt ist, eine radikale Stellung in der für die Bauernschaft so überaus wichtigen Frage des Bodenbesitzes, d.h. der Konfiskation des Großgrundbesitzes, einzunehmen. Hieraus ergibt sich die Taktik der „Mehrheit“. Sie lehnt eine Unterstützung der verräterischen liberalen Bourgeoisie, d.h. der Kadetten, ab und sucht das demokratische Kleinbürgertum dem Einfluß der Liberalen zu entziehen; Sie will den Bauer und den städtischen Kleinbürger von den Liberalen Losreißen und sie hinter dem Proletariat als der Avantgarde in den revolutionären Kämpfen führen. [37]

... ein Kadett erklärte ..., daß die rechtsorientierten Bauern weiter links stehen als die Kadetten. J, in der Agrarfrage stehen die „rechten“ Bauern in allen drei Dumas links von den Kadetten, womit sie den beweis dafür liefern, daß der Monarchismus des Bauern eine absterbende Naivität ist – im Gegensatz zum Monarchismus der liberalen Geschäftemacher, die aus Klasseninteressen Monarchisten sind. [38]

In der antifeudale, demokratische Revolution befürwortete Lenin ein Bündnis der proletarischen Partei mit den kleinbürgerlich-demokratischen Bauernparteien:

Die revolutionär-demokratischen Parteien Organisationen (die Partei der Sozialrevolutionäre, der Bauernbund, Teile halb gewerkschaftlicher halb politischer Verbände usw.) bringen weitgehend die Interessen und den Standpunkt der breiten Massen der Bauernschaft und des Kleinbürgertums zum Ausdruck, denn sie treten entschieden gegen den gutsherrlichen Grundbesitz und den Leibeigenschaftsstaat auf, streben eine konsequente Durchführung des Demokratismus an und umhüllen ihre im Grunde genommen bürgerlich-demokratischen Aufgaben mit einer mehr oder minder nebelhaften sozialistischen Ideologie; die Sozialdemokratie hält Kampfabkommen mit solchen Parteien für möglich und notwendig, wobei sie gleichzeitig unentwegt ihren pseudosozialistischen Charakter entlarvt und ihr Bestreben bekämpft, den Klassengegensätze zwischen Proletarier und Kleinbesitzer zu vertuschen. [39]

Wir sollen schleunigst hinzufügen, daß für Lenin die Parole der Nationalisierung des Bodens nicht bedeutete, daß man über die bürgerlich-demokratische Revolution hinausgehe. Er erklärt, daß es zwei Wege für die kapitalistische Entwicklung auf dem russischen Land gebe: den ersten verhindert und verzerrt durch feudale Überbleibsel – den er den preußischen Weg nannte – den zweiten frei von allen Überreste der Leibeigenschaft –den er den amerikanischen Entwicklungsweg nannte:

Im ersten Falle wächst die fronherrliche Gutsbesitzerwirtschaft langsam in eine bürgerliche, in eine Junkerwirtschaft hinüber, wobei die Bauern unter Herausbildung einer kleinen Minderheit von Großbauern zu Jahrzehnten qualvollster Expropriation und Knechtschaft verurteilt werden. [40]

Im Interesse der Entwicklung der Produktivkräfte (dieses höchsten Kriteriums des gesellschaftlichen Fortschritts) müssen wir nicht die bürgerliche Evolution von gutsherrlichem Typus, sondern die bürgerliche Evolution von bäuerlichem Typus unterstützen. Erstere bedeutet weitestgehende Erhaltung der Knechtschaft und einer (ins Bürgerliche umgemodelten) Fronwirtschaft, minder rasche Entwicklung der Produktivkräfte und verzögerte Entwicklung des Kapitalismus, sie bedeutet für die breiten Massen der Bauernschaft und folglich auch des Proletariats maßlos größere Not und Qualen, Ausbeutung und Unterdrückung. Letztere bedeutet rascheste Entwicklung der Produktivkräfte und die besten (unter den Verhältnissen der Warenwirtschaft überhaupt möglichen) Existenzbedingungen für die Bauernmassen. Die Taktik der russischen Sozialdemokratie wird nicht durch die Aufgabe bestimmt, die liberale Bourgeoisie zu unterstützen, wie die Opportunisten glauben, sondern durch die Aufgabe, die kämpfende Bauernschaft zu unterstützen. [41]

Revolutionäre sollten sich darauf zielen, Rußland den amerikanischen Weg entlang zu führen. Deshalb müßten sie die Nationalisierung des Grund und Bodens unterstützen als extremste und konsequenteste Weise die restlichen Merkmale des Feudalismus zu beseitigen. „In der russischen Revolution bedeutet der Kampf um den Boden nichts anderes als Kampf für den erneuerten Weg der kapitalistischen Entwicklung. die konsequente Losung dieser Erneuerung heißt: Nationalisierung des Grund und Bodens.“ [42]

Zur Unterstützung seiner These bezieht Lenin sich auf Marx, von dem „auch ... die Nationalisierung für möglich gehalten und zum Teil direkt verfochten wurde, nicht nur in der Epoche der bürgerlichen Revolution in Deutschland im Jahre 1848, sondern auch im Jahre 1846 für Amerika, wobei er zugleich ganz präzis darauf Hinweis, daß sich Amerika gerade erst in den Anfängen seiner ‚industriellen‘ Entwicklung befinde“. [43]

Einige Jahre später in 1908 wiederholt Lenin diese Ansicht:

Nichts ist verkehrter als die Meinung, die Nationalisierung des Grund und Bodens hätte etwas mit dem Sozialismus oder auch mit ausgleichender Bodennutzung zu tun. Was den Sozialismus anbelangt, so besteht dieser bekanntlich in der Aufhebung der Warenwirtschaft. Die Nationalisierung aber ist nichts anderes als die Verwandlung des Bodens in Staatseigentum, und die private Bewirtschaftung des Bodens wird von einer solchen Verwandlung in keiner Weise berührt. [44]

 

 

Nationalisierung des Grund und Bodens: erster Schritt zum Sozialismus?

Lenin ging sehr auf Einzelheiten ein, um zu erklären, warum die Nationalisierung des Grund und Bodens ein wesentlicher Teil der bürgerlichen Revolution sei. Zum Beispiel: In seinem Buch Das Agrarprogramm der Sozialdemokratie in der ersten russischen Revolution von 1905 bis 1907, das November-Dezember 1907 geschrieben wurde, sagt er folgendes:

Die Aufteilung kann nach der Periode der revolutionären Nationalisierung durch das bestreben hervorgerufen werden, die neuen, den Erfordernissen des Kapitalismus entsprechenden Grundbesitzverhältnisse in höchstmöglichem Maße zu festigen. Sie kann hervorgerufen werden durch das Bestreben der nunmehrigen Grundbesitzer, ihre Einkünfte auf Kosten der übrigen Gesellschaft zu vergrößern. Endlich kann sie hervorgerufen werden durch das Bestreben, das Proletariat und die halbproletarischen Schichten, für die die Nationalisierung des Grund und Bodens ein Element der „Anregung des Appetits“ auf die Sozialisierung der gesamten gesellschaftlichen Produktion bilden wird, „zu beruhigen“ (oder, einfacher gesagt, abzuwürgen). [45]

... nichts ist imstande, die Überbleibsel des Mittelalters in Rußland so vollständig hinwegzufegen, das im Asiatentum halbverrottete Dorf so vollständig zu erneuern, den agrikulturellen Fortschritt so rasch zu fördern wie die Nationalisierung. Jede andere Lösung der Agrarfrage in der Revolution schafft weniger günstige Ausgangspunkte für die weitere ökonomische Entwicklung.

Die moralische Bedeutung der Nationalisierung in der revolutionären Epoche besteht darin, daß das Proletariat der „einen Form des Privateigentums“ einen Schlag versetzen hilft, der in der ganzen Welt Widerhall finden muß. [46]

Aber die Nationalisierung des Grund und Bodens, während sie ein wesentlicher Teil der bürgerlichen Revolution sei, könne abhängig vom Verhältnis der Klassenkräfte ein Sprungbrett im Kampf um den Sozialismus auf dem Land sein. Im September 1917 in einem Nachwort zur zweiten Ausgabe des Agrarprogramms der Sozialdemokratie (die erste Ausgabe von 1908 wurde von der Polizei beschlagnahmt) schrieb Lenin: „Die Nationalisierung des Grund und Bodens ist nicht nur das ‚letzte Wort‘ der bürgerlichen Revolution, sondern ist auch ein Schritt zum Sozialismus.“ [47]

In allen seiner Vorhersagen über die russische Revolution zeigte Lenin eine völlige Mangel an Dogmatismus und die größte Bereitschaft, die Revolution über seine bürgerliche Einschränkungen hinaus zu einem sofortigen und ununterbrochenen Kampf um den Sozialismus zu drängen.

 

 

Proletariat kontra Bauernschaft

Durch die ganze Entwicklung der Agrarpolitik der Partei gibt es zwei zentrale Punkte in Lenins Denken: (1) die Arbeiterklasse müsse die Bauernschaft führen; (2) die Arbeiterpartei müsse sich unabhängig und deutlich abgegrenzt von der Bauernschaft halten:

... bei der Unterstützung der revolutionären Bauernschaft darf das Proletariat keinen Augenblick seine Klassenselbständigkeit, seine besonderen Klassenaufgaben vergessen. Die Bewegung der Bauernschaft ist die Bewegung einer anderen Klasse; das ist kein proletarischer Kampf, sondern ein Kampf von Kleinbesitzern; das ist ein Kampf nicht gegen die Grundlagen des Kapitalismus, sondern für ihre Säuberung von allen Überresten der Leibeigenschaft. [48]

Wir unterstützen die Bauernbewegung bis zu Ende, aber wir dürfen nicht vergessen, daß das die Bewegung einer anderen Klasse ist, nicht derjenigen, die die sozialistische Umwälzung vollziehen kann und vollziehen wird. [49]

... ohne Initiative des Proletariats, ohne seine Führung ist die Bauernschaft nichts ... [50]

Lenin diskutierte die mögliche Entwicklung einer unabhängigen Bauernpartei in der Form einer Koalition der Trudowiki und der Sozialisten-Revolutionären aber er bezweifelte ihre Stabilität und ihre Fähigkeit, Homogenität zu erringen:

Niemand kann heute sagen, wie sich die weiteren Geschicke der bürgerlichen Demokratie in Rußland gestalten werden. Möglicherweise wird der bankrott der Kadetten zur Entstehung einer demokratischen Bauernpartei führen – einer wirklichen Massenpartei und nicht einer Terroristenorganisation, wie sie die Sozialrevolutionäre noch immer sind. Möglich aber auch, daß die objektiven Schwierigkeiten für den politischen Zusammenschluß des Kleinbürgertums eine solche Partei nicht zustande kommen lassen und die bäuerliche Demokratie auf lange Zeit hinaus in ihrem gegenwärtigen Zustand einer schwammigen, formlosen, gallertartigen „Trudowiki“masse verbleibt. [51]

Die Trudowiki sind ohne Zweifel keine völlig konsequente Demokraten. Die Trudowiki (Sozialrevolutionäre eingeschlossen) schwanken zweifellos zwischen den liberalen und dem revolutionären Proletariat ... Derartige Schwankungen sind keineswegs zufällig. Sie folgen unvermeidlich aus dem ganzen Wesen der ökonomischen Lage des Kleinproduzenten. Einerseits ist er unterdrückt, unterliegt er der Ausbeutung. Er wird unwillkürlich zum Kampf geprägt gegen eine solche Lage, zum Kampf für die Demokratie, zu der Idee einer Abschaffung der Ausbeutung. Anderseits ist er Kleinbesitzer. Im Bauern lebt der Instinkt des Eigentümers – wenn nicht des Eigentümers von heute, so doch des Eigentümers von morgen. Dieser Besitzer-, dieser Eigentümerinstinkt stößt den Bauern vom Proletariat ab, er läßt ihn davon träumen und danach streben, zu etwas zu kommen, selber ein Bourgeois zu werden, sich gegen die ganze Gesellschaft abzukapseln auf seinem eigenen Fetzen Land, auf seinem eigenen, wie Marx grimmig sagte, Misthaufen. [52]

[Die] demokratischen Elemente der Bauernschaft ... sind nicht imstande, eine festgefügte Organisation zu bilden ... [53]

 

 

So falsch und so richtig

Der Sieg von 1917 bewies, daß Lenin in zweierlei größeren Hinsichten unrecht über die russische Revolution hatte – in seinen Argumenten, daß sie eine bürgerliche Revolution sein würde und daß die Nationalisierung des Grund und Bodens ein Sprungbrett für breitere und schnellere kapitalistische ökonomische Entwicklung sein würde. Wie konnte denn doch Lenin eine so entscheidende Rolle in derselben Revolution spielen? Die Antwort besteht grundsätzlich darin, daß auch in seinen Fehlern über Perspektiven es einen zentralen Kern der Strategie und Taktik gab, der unmittelbar zu so einem Sieg der proletarischen Revolution führte:

Wenn unsere Revolution ihrem ökonomischen Inhalt nach eine bürgerliche ist (das steht außer Zweifel), so darf man daraus jedoch nicht schließen, daß die führende Rolle in unserer Revolution der Bourgeoisie zukomme, daß die Bourgeoisie die treibende Kraft der Revolution sei. Eine solche bei Plechanow und den Menschewiki übliche Schlußfolgerung ist eine Herabwürdigung des Marxismus, eine Karikatur auf den Marxismus. In der bürgerlichen Revolution Führer sein kann sowohl der liberale Gutsbesitzer zusammen mit dem Fabrikanten, dem Kaufmann, dem Advokaten usw. als auch das Proletariat zusammen mit der Masse der Bauern. Der bürgerliche Charakter der Umwälzung bleibt in beiden Fällen derselbe, aber ihr Rahmen, die Bedingungen ihrer Vorteilhaftigkeit für das Proletariat, die Bedingungen unter denen sie dem Sozialismus (das heißt vor allem der Entwicklungsgeschwindigkeit der Produktivkräfte) Nutzen bringt, sind im ersten und im zweiten Fall durchaus verschieden.

Daraus leiten die Bolschewiki die grundlegende Taktik des sozialistischen Proletariats in der bürgerlichen Revolution ab: die Führung des demokratischen Kleinbürgertums, insbesondere des bäuerlichen, zu übernehmen, es den liberalen zu entreißen. die Wankelmütigkeit der liberalen Bourgeoisie zu paralysieren, den Kampf der Massen zu entfalten für die völlige Beseitigung aller Spuren der Leibeigenschaft einschließlich des gutsherrlichen Grundbesitzes. [54]

Lenin argumentierte konsequent, daß, obwohl die Revolution dem Wesen nach bürgerlich-demokratisch sei, die Bauernschaft das Maximum an Initiative und Demokratie zeigen müsse, indem sie unabhängige Organisationen vor Ort schaffen müsse, ohne auf Erlösung von oben zu warten, auch von nationalen aus der Revolution geborenen Einrichtungen wie der künftigen Konstituierenden Versammlung.

Damit sich die Agrarreform, die im heutigen Rußland unvermeidlich ist, revolutionär-demokratisch auswirkt, gibt es nur ein Mittel: ihre Verwirklichung durch die revolutionäre Initiative der Bauern selbst, gegen die Gutsbesitzer und die Bürokratie, gegen den Staat, d.h. die Verwirklichung auf revolutionärem Wege ... Und diesen Weg zeigen wir, indem wir an die Spitze unserer Forderungen die revolutionären Bauernkomitees stellen. [55]

Nach der Erfahrung der Pariser Kommune argumentierte Marx: „die Arbeiterklasse kann nicht die fertige Staatsmaschinerie einfach in Besitz nehmen und diese für ihre Zwecke in Bewegung setzen“ [56]; das Proletariat müsse sie „zerbrechen, und dies ist die Vorbedingung jeder wirklichen Volksrevolution“. [57] Lenins Argument widerspiegelte dies: „Die Bauernschaft kann die Agrarumwälzung nicht vollziehen, ohne die alte Macht, das stehende Heer und die Bürokratie zu beseitigen, denn diese sind die treuesten Stützen des gutsherrlichen Grundbesitzes und mit ihm durch Tausende Fäden verbunden.“ [58]

Außerdem, auch wenn die Revolution nur eine bürgerlich-demokratische sei, habe sie immer noch einen internationalen Charakter:

Die russische Revolution kann mit ihren eigenen Kräften siegen, aber sie kann ihre Errungenschaften auf keinen Fall mit ihren eigenen Händen behaupten und festigen. Sie kann das nicht erreichen, wenn es im Westen nicht zur sozialistischen Umwälzung kommt ... Nach dem vollen Sieg der demokratischen Revolution wird sich der Kleinbesitzer unweigerlich gegen das Proletariat wenden, und zwar um so eher, je rascher alle gemeinsamen Feinde des Proletariats und des Kleinbesitzers wie Kapitalisten, Gutsbesitzer, Finanzbourgeoisie usw. gestürzt sein werden. Unsere demokratische Republik hat keinerlei Reserve außer dem sozialistischen Proletariat im Westen ... [59]

Ein unerbittlicher Kampf gegen die liberale Bourgeoisie, Mißtrauen gegenüber der schwankenden Bauernpartei und Unabhängigkeit von ihr; Der Kampf um die Zerschlagung des alten bürokratisch-polizeilichen Staatsapparats; und die Betonung auf den internationalen Charakter der Revolution ... all diese Ideen , die in der Revolution von 1905-07 gewurzelt waren, waren zentral zur Politik, die zum Sieg 1917 führte. Ihre bürgerlich-demokratische Hülle sollte im Sturm der künftigen Schlachten [Kämpfe] fallengelassen werden. Leider war der Gegensatz [Widerspruch] zwischen dem konsequenten revolutionären Kern der Leninschen Politik in 1905 und danach und seiner bürgerlich-demokratischen Hülle ein Faktor in den Parteikrisen und der Lahmlegung der bolschewistischen Führung in den Tagen und Wochen nach der Februarrevolution 1917, bevor Lenin nach Rußland zurückkehrte, um seiner eigenen „alt-bolschewistischen“ Formulierung zu begegnen.

 

 

Anmerkungen

1. G.T. Robinson, Rural Russia Under the Old Regime, London 1932, S.155-6.

2. L.O. Owen, The Russian Peasant Movement, 1906-1917, London 1937, S.20.

3. Trotsky, 1905, S.188.

4. ebenda, S.189-90.

5. Lenin, Werke, Bd.13, S.223.

6. ebenda, Bd.18, S.581.

7. ebenda, Bd.13, S.253.

8. ebenda.

9. ebenda.

10. ebenda, Bd.4, S.426-7.

11. ebenda, Bd.10, S.162.

12. ebenda, Bd.6, S.117.

13. Lenin, Works, Bd.6, S.132.

14. Lenin, Werke, Bd.6, S.123.

15. ebenda, S.123.

16. ebenda, S.130.

17. Krupskaja, a.a.O., S.135.

18. ebenda.

19. Lenin, Werke, Bd.13, S.254.

20. ebenda.

21. ebenda.

22. ebenda, Bd.10, S.170.

23. ebenda, S.76.

24. ebenda, S.188.

25. ebenda, Bd.13, S.289-90.

26. ebenda, Bd.15, S.308.

27. ebenda.

28. ebenda, S.309.

29. ebenda, S.311–2.

30. ebenda, S.312.

31. ebenda, Bd.13, S.402-3.

32. ebenda, Bd.15, S.309.

33. ebenda, Bd.13, S.404.

34. Plechanow, Sotschenija, Bd.3, S.119.

35. ebenda, S.382-3.

36. zit. in Lenin, Werke, Bd.12, S.181.

37. ebenda, S.194.

38. ebenda, Bd.13, S.466.

39. ebenda, Bd.10, S.151.

40. ebenda, Bd.13, S.236.

41. ebenda, S.240-1.

42. ebenda, S.291.

43. ebenda, S.320.

44. ebenda, Bd.15, S.129.

45. ebenda, Bd.13, S.324.

46. ebenda, S.325.

47. ebenda, S.436-7.

48. ebenda, Bd.10, S.415.

49. ebenda, S.185.

50. ebenda, Bd.15, S.48.

51. ebenda, Bd.13, S.114.

52. ebenda, Bd.12, S.469.

53. ebenda, Bd.15, S.348.

54. ebenda, Bd.12, S.174.

55. ebenda, Bd.9, S.311.

56. Marx, Der Bürgerkrieg in Frankreich, in Marx u. Engels, Werke, Bd.17, S.336.

57. Marx an Ludwig Kugelmann, 12. April 1871, in Marx u. Engels, Werke, Bd.33, S.205.

58. Lenin, Werke, Bd.13, S.350-1.

59. ebenda, Bd.10, S.280.

 


Zuletzt aktualisiert am 19.6.2001