Linksruck (D)

 

Kein Gegenschlag

Aufstehen gegen einen Krieg

(14. September 2001)


Kopiert von der Mailing-Liste Menschen statt Profite.
HTML-Markierung: Einde O’Callaghan für REDS – Die Roten.


Tausende von Menschen sind den Terroranschlägen in New York und Washington zum Opfer gefallen, Tausende weitere wurden verletzt. Die große Mehrheit der Opfer waren normale ArbeitnehmerInnen, die in keiner Weise verantwortlich sind für die Politik der amerikanischen Regierung. Wir teilen die Trauer um die Opfer und deren Angehörige. Doch wir wehren uns dagegen, das unsere Gefühle der Bestürzung missbraucht werden, um noch grösseres Leid, noch mehr unschuldige Opfer zu verursachen. Wir wollen keinen Krieg, keine Bombardierungen, keine Invasionen.

Gegenschlägen erfolgt im Interesse unserer Sicherheit. Das ist nicht wahr. Terroranschläge können nicht durch brutale Gewalt, durch Bombardierungen bekämpft werden, denn die Ausübung von Gewalt durch die US-Regierung ist selbst mit Ursache für den Terror.

Bisherige Vermutungen der US-Regierung gehen dahin, dass die Attentäter aus dem Nahen Osten stammen könnten. Noch liegen keine endgültigen Beweise vor. Wenn es jedoch Menschen aus dem Nahen Osten waren, dann glaubten diese Menschen – fälschlicherweise – dass dies der einzige Weg sei, wie sie sich gegen erlittene Greueltaten durch US-Regierungen rächen konnten. Die tragischen Szenen von New York und Washington sind der bittere Preis der US-Politik im Nahen Osten und weltweit.

US-Präsident George Bush spricht von einem beispiellosen Terrorismus und Kanzler Schröder von einer „Kriegserklärung“ an die „zivilisierte Welt“.

Doch diese „zivilisierte Welt“, allen voran der US-Staat, sind verantwortlich dafür, dass im Golfkrieg 1991 über 100.000 Menschen, darunter zahlreiche Zivilisten, durch Bombenangriffe getötet wurden. Dieser Krieg gegen Irak war ein Krieg um Ölprofite.

Seitdem sind etwa eine halbe Million Kinder im Irak an den Folgen des Wirtschaftsembargos der USA und seiner Verbündeten gestorben sind, in Folge von Unterernährung und mangelnder medizinischer Versorgung. Madeleine Albright, die Außenministerin Bill Clintons, sagte dazu: „Wir denken, dass es diesen Preis wert ist.“

Die USA und die NATO vor zwei Jahren 78 Tage lang Dörfer und Städte Serbiens und des Kosovos, auch mit uranangereicherter Munition, beschossen. Kinder, Kranke, alte Menschen – diese und andere wurden genauso wenig vor den Bomben gewarnt, die auf sie fallen würden, wie die Menschen von New York und Washington in diesen Tagen.

Außerdem züchteten sich die Vereinigten Staaten ihre jetzigen Feinde selbst heran: Die inzwischen verdächtigte Miliz des saudischen Millionärs Bin Laden wurde von US-Regierungen in den 80er Jahren unterstützt, ebenso die fundamentalistische Taliban-Partei Afghanistans und der „Oberschurke“ Saddam Hussein. Sie alle waren einmal Waffenbrüder Amerikas.

Nur vor diesem Hintergrund ist das Aufkommen terroristischer Organisationen erklärbar.

Wir befürchten, dass die USA die Spirale der Gewalt, die sie selbst in Gang gesetzt haben, weiter antreiben wird. Wir befürchten, dass die Mächtigen die Anschläge benutzen werden, um ihre Kriegsmaschinerie weiter aufzurüsten. Wir befürchten, das Menschen mit dunkler Hautfarbe rassistische Verfolgung erleiden werden.

Wir müssen die Gewalt stoppen und einen Krieg verhindern. Eine breite Bewegung gegen den Krieg muss her! Jeder der helfen möchte, diese Bewegung aufzubauen sollte sich melden unter: info@linksruck.de.

 


Zuletzt aktualisiert am 18.9.2001