Socialist Worker (GB)

 

Horror in den Vereinigten Staaten

Die bitteren Früchte
der US-Politik

(12. September 2001)


Socialist Worker, Nr.1766, 15. September 2001.
Übersetzung von Linksruck.
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HTML-Markierung: Einde O’Callaghan für REDS – Die Roten.


Das ganze Grauen der Anschläge in den USA wurde bekannt während Socialist Worker in Druck ging. Viele, viele unschuldige Leute wurden getötet oder verletzt.

Dienstag konnte niemand Verantwortliche dafür nennen. Wenn es Menschen aus dem Nahen Osten waren, dann weil sie – fälschlicherweise – glauben, daß es die einzig mögliche Antwort auf ihren von den USA und anderen Regierungen verursachten Leiden ist. Die tragischen Szenen in New York und Washington sind die bitteren Flüchten der von den USA verfolgten Politik.

US-Präsident George Bush sprach Dienstag von Terroranschlägen. Der Staat, den er regiert, ist jedoch verantwortlich für die Beerdigungen von Frauen, Männern und Kindern unter Tonnen von Schutt. Während des Golfkrieges vor zehn Jahren sandte sein Vater hunderte von Kampfjets in den Irak, um die Zivilbevölkerung Nacht für Nacht zu bombardieren. Sie töteten über 100.000 Zivilisten Soldaten – „Kollateralschäden“ im Krieg ums Öl.

Vor zwei Jahren bombardierten die USA und die NATO 78 Tage lang Dörfer und Städten in Serbien und im Kosovo. Kinder, Kranke, alte Menschen – diese und weitere wurden genauso wenig vor den Bomben gewarnt, die auf sie fallen würden, wie die Toten in den USA in dieser Woche. Und die USA, unterstützt von Tony Blair, bürdeten der irakischen Bevölkerung unzählige Embargos auf, gefolgt von weiteren Bombardierungen.

In Israel unterstützen die USA den Kriegsverbrecher Ariel Sharon. Israel ermordete über 600 Palästinenser in der seit einem Jahr andauernden Intifada. Gegenüber der Macht der USA werden einzelne Menschen so verzweifelt, daß sie der Militärmaschinerie mit den begrenzten Waffen entgegentreten wollen, die ihnen zur Verfügung stehen.

Sie haben keine Cruise Missiles – statt dessen kapern sie Flugzeuge, die zu selbstmörderischen Bomben werden. Das ist allerdings kein Weg, die Macht der USA zu brechen. Einige Armeeoffiziere würden von der Explosion im Pentagon betroffen sein. Aber unzählige Unschuldige wurden in New York und Washington ermordet. Die Selbstmordattentate vom Dienstag sind entstanden aus der Verzweiflung vor der Arroganz und dem Hass der Herrschenden des mächtigsten Landes auf der Erde.

1998 antwortete Amerika mit auf Bomben in seinen Botschaften in Kenia und Tansania damit, die einzige Arzneimittelfabrik im extrem armen Sudan in die Luft zu jagen und Afghanistan zu bombardieren. Dieses Mal wird die Rache wohl ähnlich aussehen. Noch mehr Leute werden daraufhin die USA hassen.

Es liegt in der Verantwortung jedes Menschen, der sich gegen die tödliche Weltordnung der USA und ihrer Alliierten wehrt, einen Weg vorwärts zu weisen. Dieser Weg muß auf der kollektive Kraft der Menschen auf der ganzen Welt stützen und sich exakt und einzig und alleine gegen die Herrschenden richten.

 


Zuletzt aktualisiert am 18.9.2001